Freude über HSV-Heimsieg und ein Zeichen an Vuskovic

Die HSV-Spieler feiern mit einem Trikot des wegen Dopings gesperrten Kroaten Mario Vuskovic.
Die HSV-Spieler feiern mit einem Trikot des wegen Dopings gesperrten Kroaten Mario Vuskovic. Foto: Gregor Fischer/dpa

Hamburg (dpa) – Es wehte ein Hauch von Nostalgie durch den Volkspark. Vor 61 Jahren, am 24. August 1963, bestritt der Hamburger SV sein allererstes Bundesliga-Spiel bei Preußen Münster. Anders als damals beim 1:1 war das Wiedersehen in der 2. Liga jetzt eine klare Angelegenheit für die Hanseaten.

Im ersten Pflichtspiel der beiden Teams seit fast genau 50 Jahren gewann der HSV deutlich mit 4:1 (3:0). Die Hamburger Treffer im mit 57.000 Zuschauern einmal mehr ausverkauften Volksparkstadion erzielten Robert Glatzel (7. Minute, 45.+1), Daniel Elfadli (26.) und Moritz Heyer (64.). Für den Aufsteiger aus Münster war Torge Paetow (58.) erfolgreich.

Während HSV-Trainer Steffen Baumgart sich vor allem mit der ersten Halbzeit und dem Ergebnis zufrieden zeigte, sprach Gästecoach Sascha Hildmann die Defizite im Spiel seiner Mannschaft deutlich: «Der HSV hat die Qualität gezeigt, die man haben muss. Wir haben im eigenen Strafraum zu leichtfertig verteidigt.»

Gesperrter Vuskovic allgegenwärtig im Stadion

Nicht dabei und doch allgegenwärtig im Stadion war der wegen Dopings bis 2026 gesperrte Mario Vuskovic. Immer wieder skandierten die HSV-Fans den Namen des 22-jährigen Kroaten. Mittelstürmer Glatzel hielt nach seinem ersten Treffer ein Vuskovic-Trikot mit der Rückennummer 44 hoch. In der 44. Minute entrollten die Fans Transparente, auf denen unter anderem «Niemand kriegt Dich klein, Mario» und «HSV: Konsequent bleiben, weiter vollen Rückhalt zeigen», zu lesen war. «Wir wollten zeigen, dass wir hinter ihm stehen», sagte Abwehrspieler Miro Muheim nach der Partie.

Baumgart hatte die Mannschaft nach dem 0:1 bei Hannover 96 umgebaut. Durch die Gelb-Rot-Sperre von Kapitän Sebastian Schonlau rückte der von einer Sprunggelenksverletzung genesene Elfadli in die Abwehr. Im Mittelfeld spielte das erst 19 Jahre alte Eigengewächs Fabio Baldé anstelle von Ludovit Reis, im Angriff feierte Glatzel sein Startelfdebüt in dieser Saison und ersetzte Davie Selke.

Glatzel entscheidet die Partie schon früh

Die Umstellungen zahlten sich schon beim ersten Treffer aus, als Glatzel eine Baldé-Flanke aus kurzer Distanz über die Torlinie köpfte. Die Gastgeber bestimmten im Anschluss weiter das Spiel. Preußen-Schlussmann Johannes Schenk parierte in der 24. Minute gegen Baldé und Immanuel Pherai, war dann aber beim Abschluss von Elfadli chancenlos. Mit dem zweiten Glatzel-Treffer in der Nachspielzeit der ersten Hälfte war die Partie bereits entschieden. Die übrigen Treffer trugen zu einem kurzweiligen Fußball-Nachmittag bei.

Kaum Akzente bei den Gästen setzten zwei ehemalige Hamburger. Der frühere St.-Pauli-Stürmer Etienne Amenyido stand zwar in der Startaufstellung, blieb aber ebenso blass wie der später eingewechselte Ex-HSVer Andras Nemeth.