Flensburg/Rendsburg (dpa/lno) – Der Eigentürmer und Investor der Werften FSG in Flensburg und Nobiskrug in Rendsburg, Lars Windhorst, wehrt sich gegen die Kritik des schleswig-holsteinischen Wirtschaftsministers Claus Ruhe Madsen (CDU). «Der Punkt ist erreicht, an dem ich mich zu einer Reaktion veranlasst sehe, um weiteren Schaden für mich und mein Unternehmen abzuwenden», schrieb er in einem offenen Brief an den Minister.
Es sei ein «bemerkenswerter Vorgang», dass der Wirtschaftsminister dazu aufrufe, ein Unternehmen in die Insolvenz zu treiben. «Dass sich FSG Nobiskrug in einer sehr schwierigen wirtschaftlichen Lage befindet und kämpfen muss, ist unbestreitbar», so Windhorst. Nach seinen Angaben habe er die Lage nicht verursacht, sondern versuche seit seinem Einstieg als Investor die Werften zu retten.
«Es ist offenkundig, dass Ihre bis ins Persönliche gehenden Angriffe gegen mich weder den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern noch dem Unternehmen irgendwie helfen», warf er Madsen vor. Sollte es einen Investor aus dem Ausland geben, der die Werften übernehmen wolle, solle Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister ihm den Namen und das Übernahme-Angebot nennen – dann werde er über einen Verkauf nachdenken.
Probleme bei den Werften
Die beiden Werften gehören zur Tennor-Gruppe von Windhorst. FSG und Nobiskrug haben seit Monaten Probleme; Gehälter wurden verspätet gezahlt, neue Aufträge sind Mangelware. Am Montag war bekanntgeworden, dass 500 der noch verbliebenen 530 Arbeitskräfte der Werften freigestellt wurden. Wirtschaftsminister Madsen hatte Anfang des Monats einen Rückzug von Windhorst aus der Flensburger-Schiffbau-Gesellschaft (FSG) und der Werft Nobiskrug gefordert.