Kiel (dpa/lno) – Geschlossene Kitas, nicht abgeholter Müll, eingeschränkte Öffnungszeiten in Ämtern – die Menschen im Norden müssen sich am Donnerstag wegen eines ganztägigen Warnstreiks im Tarifstreit im öffentlichen Dienst auf Einschränkungen einstellen. Ausgewählte Dienststellen in Schleswig-Holstein sowie Kitas, die Müllentsorgung, die Bundeswehrverwaltung sowie verschiedene Ämter und Teile der Sozialverwaltung werden bestreikt, teilte der Beamtenbund dbb Schleswig-Holstein am Mittwoch mit. Die Veranstaltung werde auch durch Beamtinnen und Beamte der Bundesverwaltung, insbesondere von Bundespolizei und Zoll unterstützt, da deren Besoldung vom Ergebnis der Tarifrunde abhänge.
Mit dem Warnstreik soll den Angaben zufolge ein deutliches Zeichen in der aktuellen Einkommensrunde gesetzt werden. Am Vormittag werden etwa 1000 Beschäftigte erwartet, die von der Wunderino-Arena in einem Demonstrationszug zum Rathausplatz ziehen. Dort soll gegen 12.00 Uhr eine Kundgebung stattfinden.
Die zweite Runde der Tarifverhandlungen für rund 2,5 Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen war zuletzt ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die Arbeitgeber hatten zwar ein Angebot vorgelegt, die Gewerkschaften wiesen dies aber umgehend als unzureichend zurück. Verdi fordert für die Beschäftigten 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeberseite hatte die Forderungen als «nicht leistbar» abgelehnt.