Gewalt an Silvester – Sütterlin-Waack lehnt Böllerverbot ab

Sabine Sütterlin-Waack lehnt ein Böllerverbot ab. (Archivbild)
Sabine Sütterlin-Waack lehnt ein Böllerverbot ab. (Archivbild) Foto: Axel Heimken/dpa

Kiel (dpa/lno) – Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack lehnt mit Blick auf die zahlreichen Einsätze von Polizei und Feuerwehr in der Silvesternacht ein generelles Böllerverbot ab. «In Schleswig-Holstein haben in der Silvesternacht nach aktuellem Kenntnisstand insgesamt rund 100 Chaoten landesweit Einsatzkräfte behindert und zum Teil mit Feuerwerkskörpern beschossen», sagte die CDU-Politikerin. Sie verurteile diese Angriffe auf «das Schärfste». 

Die Taten zeigten auch ein gesellschaftliches Problem mit zunehmender Verrohung und gestiegener Aggressivität. Die Täter müssten konsequent verfolgt werden, nicht nur nach der Silvesternacht. 

Sütterlin-sagte aber auch: «Ein generelles Böllerverbot kann aus meiner Sicht nicht die Lösung sein, weil sich die meisten Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner an die Regeln gehalten haben.»

FDP beklagt Erziehungsdefizite

Auch der FDP-Fraktionschef Christopher Vogt betonte, dass Silvester kein rechtsfreier Raum seien dürfe: «Ich erwarte, dass die Landesregierung unseren Einsatzkräften den Rücken stärkt und dafür sorgt, dass alle begangenen Straftaten konsequent verfolgt werden und möglichst zügig auch zu entsprechenden Urteilen führen», erklärte er.

«Bei den Angriffen auf Polizeibeamte, Feuerwehrleute oder Rettungskräfte treten regelmäßig erhebliche Erziehungs- und Integrationsdefizite zu tage», betonte Vogt. Es werde daher höchste Zeit für konsequenteres Handeln, damit sich solche Vorfälle nicht wiederholten.