Gewerkschaft erwartet großen Personalmangel bei Kommunen

Vor Beginn der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst warnt die Gewerkschaft Komba vor Personalmangel in den Kommunen.
Vor Beginn der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst warnt die Gewerkschaft Komba vor Personalmangel in den Kommunen. Foto: Mia Bucher/dpa

Kiel (dpa/lno) – Die Fachgewerkschaft für den öffentlichen Dienst Komba geht mit umfangreichen Forderungen in die anstehenden Tarifverhandlungen. Sie will acht Prozent Lohn- und Gehaltserhöhung erreichen, wenigstens jedoch 350 Euro pro Monat. Außerdem soll es drei zusätzliche freie Tage und einen weiteren freien Tag für Gewerkschaftsmitglieder geben. Eine weitere Forderung ist ein Langzeitarbeitskonto, über das die Beschäftigten selbst verfügen können, wie die Gewerkschaft mitteilte. Ein Angebot der Arbeitgeber liege der Gewerkschaft nicht vor.

Der öffentliche Dienst steuert nach Überzeugung des schleswig-holsteinischen Komba-Landesvorsitzenden Daniel Schlichting aufgrund des Personalmangels auf einen Kollaps zu: «Wir erleben einen Ausverkauf, der schon heute die Zukunftsfähigkeit unserer Kommunen und des Landes bedroht.» Gegen Personalmangel seien bessere Arbeitsbedingungen nötig. Bereits jetzt seien bundesweit 100.000 kommunale Stellen unbesetzt. Außerdem fehle es an Digitalisierung. Die Kürzungen von Fördermitteln für die Kommunen durch die schleswig-holsteinische Landesregierung seien der falsche Ansatz, so Schlichting.

Die erste Runde der Tarifverhandlungen ist für den 25. Januar geplant. Bei kommunalen Arbeitgebern in Schleswig-Holstein sind nach Gewerkschaftsangaben rund 100.000 Menschen beschäftigt. Bundesweit seien es etwa 2,5 Millionen.