Hamburg (dpa/lno) – Die Stadt Hamburg stellt in diesem Sommer die bisherige Technik zum Ein- und Ausschalten der öffentlichen Beleuchtungsanlagen auf ein neues technisches System um. Dazu zählen insgesamt rund 126.000 Lampen auf Straßen, Wegen und auf Plätzen, teilte die Verkehrsbehörde mit. Hintergrund sei, dass das seit Jahrzehnten genutzte System der Tonfrequenzrundsteuerung (TFR) nicht mehr zur Verfügung steht und stattdessen ein neues, zukunftsfähiges System auf Basis der Europäischen Funkrundsteuerung (EFR) für die öffentliche Beleuchtung eingesetzt wird.
Alte Technik wird bis zum Ende des Jahres abgeschaltet
Die TFR-Technik wird seit Jahrzehnten von Stromnetz Hamburg (SNH) als Steuersignal für verschiedenste Anwendungen zur Verfügung gestellt. Zum Beispiel beim Ein- und Ausschalten von Nachtspeicheröfen, Beleuchtungsanlagen bei privaten Kleingartenvereinen oder auch den öffentlichen Beleuchtungsanlagen. «Die Technik ist in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen», teilte die Verkehrsbehörde mit. Beim bevorstehenden Netzumbau des städtischen Stromnetzes werde die Technik daher nicht weiter verbaut. Die Signalübermittlung werde zum 31. Dezember 2024 abgeschaltet.
Hamburg Verkehrsanlagen installiert daher seit Dezember 2021 eine neue Ansteuerungstechnik auf Basis der Europäischen Funkrundsteuerung (EFR). Für die erfolgreiche Umsetzung mussten im Hamburger Stadtgebiet insgesamt 49.000 einzelne Empfänger ersetzt werden, die künftig über den Langwellenradioweg zentral von den Maststandorten bei Mainflingen bei Frankfurt am Main und Burg bei Magdeburg angesteuert werden und die rund 126.000 Beleuchtungsanlagen ein- oder ausschalten. Diese Ansteuerung geschieht in Hamburg in Zukunft helligkeitsabhängig.
Neue Technik ist umweltgerechter und sparsamer
«Hierdurch erfolgt stadtweit ein möglichst umweltgerechter und sparsamer Einsatz, damit Lampen nur dann leuchten, wenn es auch wirklich notwendig ist», sagte Martin Bill von der Verkehrsbehörde. Die neue Technik ermögliche es, ausgewählte Areale noch bedarfsgerechter anzusteuern – etwa Wege im Volkspark zu den Arenen bei Veranstaltungen. Außerdem sollen die Straßenlampen in den kommenden Jahren komplett auf LED-Technik umgerüstet werden, um die Beleuchtung der Wege noch besser und nachhaltiger zu gestalten.