Hamburg (dpa/lno) – Der Hamburger Flughafen bedauert den angekündigten Teilrückzug der irischen Billigfluggesellschaft Ryanair aus Hamburg. Das sagte eine Sprecherin des Flughafens der Deutschen Presse-Agentur. «Uns ist selbstverständlich daran gelegen, schnellstmöglich Ersatz für die entfallenen Flugfrequenzen und Flugstrecken zu finden.» Kurz nach der Äußerung kündigte auch die Lufthansa-Tochter Eurowings am Freitag an, das Angebot in Hamburg zu reduzieren.
Wie der Flughafen mitteilte, entfallen auf Ryanair derzeit sechs Prozent der Sitzplatzkapazität. Die Gesellschaft fliege elf Direktziele an. Laut dem Airport bleibt künftig Vielfalt im Streckennetz weitestgehend bestehen. «Denn die meisten Strecken, die bislang von Ryanair ab Hamburg angeflogen werden, werden auch von anderen Fluggesellschaften angeboten.»
Ryanair hatte am Donnerstag Kürzungen auf dem deutschen Markt zum Sommer 2025 angekündigt. Das Angebot in Hamburg soll um 60 Prozent im Vergleich zum diesjährigen Sommer reduziert werden. Porto, Málaga, Valencia, Mailand, Edinburgh und Zadar (Kroatien) werden nicht länger angeflogen. Die Fluggesellschaft begründet die Entscheidung mit hohen Kosten. Ryanair hat in Hamburg keine Flugzeuge stationiert.
«Dass Ryanair sich zu dem Schritt der Streichungen in Hamburg und an anderen deutschen Flughäfen entschieden hat, ist Folge der massiv gestiegenen staatlichen Steuerbelastungen in Deutschland», teilte der Flughafen mit. Die Luftverkehrssteuer habe sich seit 2019 mehr als verdoppelt. Das werfe den Luftfahrtstandort Deutschland im europäischen Vergleich zurück.