Die Deutsche Bahn betonte, Bahnhöfe seien objektiv sicherer als der überwiegende öffentliche Raum. Pro Tag passierten rund 540.000 Reisende und Besucher den meistfrequentierten Bahnhof Deutschlands, den Hamburger Hauptbahnhof, teilte eine Bahnsprecherin in der Hansestadt mit. «Hier ereignen sich im Durchschnitt jeden Tag weniger als zwei Gewaltdelikte.» Gemessen an der Zahl der Reisenden, Passanten und Besucher sei das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, sehr gering. «Und trotzdem natürlich Ansporn für uns die Zahl noch weiter zu senken.»
Bei Verbrechen wie Eigentumsdelikten, Sexualstraftaten oder Verstößen gegen das Betäubungsmittel- und das Waffengesetz taucht der Hamburger Hauptbahnhof nicht unter den ersten drei Bahnhöfen mit den meisten Delikten auf. Ein Verbrechensschwerpunkt scheint nach den Zahlen der Bundesregierung der Nürnberger Hauptbahnhof im vergangenen Jahr gewesen zu sein. Er lag nicht nur bei den Gewaltverbrechen unter den ersten drei, sondern auch bei den Sexual- und Eigentumsdelikten.
Am Hauptbahnhof in Dortmund wurden die meisten Waffendelikte und Straftaten im Zusammenhang mit Drogen registriert. Die meisten Eigentumsdelikte und Sexualstraftaten stellte die Bundespolizei am Kölner Hauptbahnhof fest.
Nach Hamburg sind nach Auskunft der Deutschen Bahn die Hauptbahnhöfe Frankfurt am Main und München am stärksten frequentiert. Der Berliner Hauptbahnhof belegt mit rund 329.000 Menschen pro Tag Rang vier.
Einfluss auf die Zahl der festgestellten Delikte hat zudem die Kontrolldichte am jeweiligen Bahnhof. Ein Vergleich der Daten mit dem Vorjahr ist wenig aussagekräftig, da die Corona-Schutzmaßnahmen 2021 noch erheblichen Einfluss auf die Mobilität hatten – und damit auch auf die Zahl der Menschen im öffentlichen Raum.