Hamburg (dpa/lno) – Der Hamburger Kältebus ist als Hitzebus in den vergangenen Wochen an den heißen Sommertagen schon häufiger durch die Stadt gefahren, um obdachlosen Menschen zu helfen. «Der Kältebus ist bisher zwölf Mal auf Wassertour gewesen. Heute und morgen wird er auch wieder am Nachmittag unterwegs sein», sagte Kältebus-Koordinatorin Christina Pillat-Prieß der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Pro Tour verteilen die Helfenden zwischen 50 und 100 Halbliter-Wasserflaschen. «Hinzu kommen etwa fünf Liter Eistee und jede Menge Obstsalat.»
Wie lang die Ehrenamtlichen unterwegs sind, hänge stets davon ab, auf wie viele Obdachlose sie treffen. In der Regel seien die Teams zwischen drei und fünf Stunden unterwegs. «Im Sommer ist auch mehr Zeit zum Reden und Zuhören mit den Obdachlosen eingeplant, da wir keine Anrufe bekommen, die dann oft unter Zeitdruck abzuarbeiten sind.» Normalerweise ist der Kältebus im Winter unterwegs und reagiert auf Anrufe mit Hinweisen auf möglicherweise hilflose Menschen ohne Dach über dem Kopf.
Bei den Gesprächen erfahren die Helfenden viel über die Resignation der Menschen, die nicht mehr an ein Leben mit mehr Würde glauben würden, wie Pillat-Prieß weiter sagte. Zudem seien sie schon mehrfach von Passanten angesprochen worden, die weder obdachlos noch sozial bedürftig waren, weil sie auch Wasser und Obst umsonst haben wollten. Dieses Verhalten habe die Teams sprachlos gemacht. «Bei den Menschen, für die wir eigentlich unterwegs sind, ist die Freude groß, wenn sie uns sehen.»