Herrmann vor Start: «Hüpfe von einem Bein aufs andere»

Die Nervosität vor dem Vendée-Globe-Start steigt bei Boris Herrmann.
Die Nervosität vor dem Vendée-Globe-Start steigt bei Boris Herrmann. Foto: -/Team Malizia - Seaexplorer/dpa

Les Sables-d’Olonne (dpa) –  Am Sonntag startet in Frankreich die wichtigste Solo-Weltumseglung Vendée Globe. Eine Rekordflotte von 40 Booten wird am 10. November um 13.02 Uhr zur 10. Edition vor Les Sables-d’Olonne aufkreuzen. Anders als in der Vergangenheit blicken die 34 Männer und sechs Frauen einem Schönwetter-Auftakt entgegen. Der fünfmalige Weltumsegler Boris Herrmann erwartet einen «ruhigen Start». Der 43-Jährige sagte bei seiner letzten Pressekonferenz: «Momentan sieht es nach leichten bis mittleren Winden aus. Das ist auch schön für die Zuschauer.»

Rekord wird voraussichtlich nicht fallen

Statt der möglichen sechs Tage bis zum Äquator könnte der in der Vergangenheit oft ruppige Biskaya-Auftakt fast doppelt so lange dauern. Herrmann sagte: «Es sieht aktuell nicht sehr schnell aus, eher nach zehn, elf Tagen bis zum Äquator.» Damit sind die Chancen auf eine Bestzeit gefallen. Den Rekord hält seit der vorletzten Vendée Globe 2016/2017 der Franzose Armel Le Cléac’h mit 74 Tagen, 3 Stunden, 35 Minuten und 46 Sekunden.

Das Rennen führt seine Herausforderer von Frankreich den Atlantik hinunter. Auf ihrer Südmeerroute um die Welt passieren die Wagemutigen die drei großen Kaps: das Kap der Guten Hoffnung, Kap Leeuwin und Kap Hoorn. Anschließend geht es den Atlantik wieder hinauf in den Start- und Zielhafen Les Sables-d’olonne. Auf die Frage nach den Favoriten sagte Boris Herrmann: «Ich würde drei Wettbewerber hervorheben. Charlie Dalin hat das schnellste Boot für den Atlantik, aber Thomas Ruyant und Yoann Richomme haben ihre Boote fürs Südmeer und damit fürs Gesamtrennen wie wir besser optimiert.» Man werde sehen, «welche Philosophie am Ende besser aufgeht.»

Vendée Globe «die ultimative Herausforderung»

Er selbst habe sich nach Platz fünf bei seiner Premiere «mental besser vorbereitet» auf zweieinhalb Monate Herausforderungen und Einsamkeit. Offen räumte Herrmann ein, dass er das Rennen trotz vorheriger Teilnahme «vielleicht ein wenig unterschätzt habe». Er sagte: «Die Vendée Globe ist die ultimative Herausforderung! Es mag wie eine Phrase klingen, aber ich beginne es jetzt wirklich zu fühlen. Seit September schwitzen meine Hände. Ich bin nervös, hüpfe von einem Bein aufs andere.»