Diese U-Bahn-Projekte treibt die Hochbahn 2025 voran

Die Hochbahn arbeitet an der Infrastruktur im Hamburger U-Bahn-Netz. Auf den Linien U1, U2 und U4 sind daher Sperrungen geplant.
Die Hochbahn arbeitet an der Infrastruktur im Hamburger U-Bahn-Netz. Auf den Linien U1, U2 und U4 sind daher Sperrungen geplant. Foto: Marcus Brandt/dpa

Hamburg (dpa/lno) – Die Hamburger Hochbahn will das U-Bahn-Netz dieses Jahr auf die Zukunft vorbereiten. Auf die Fahrgäste kommen deshalb mehrere Sperrungen zu: Auf der Linie U4 wird weiter an der Verlängerung der Strecke gearbeitet, während auf der Route der U1 etwa marode Brücken ersetzt werden, wie das städtische Verkehrsunternehmen heute mitteilte. Auf der U3 plant die Hochbahn, Bahnsteige zu verlängern. 

Die Sperrungen und der Kostenaufwand seien nötig, damit die U-Bahn Ansprüchen gerecht werde, sagte Hochbahn-Technikvorstand Jens-Günter Lang. Die Verkehrswende könne nicht gelingen, «wenn Menschen U-Bahn-Systeme unattraktiv finden, weil sie nicht mehr reinkommen». 

U4-Verlängerung: Kreuzung geht in Betrieb

Im Fall der U4 konzentrieren sich die Arbeiten um den Bahnhof Horner Rennbahn. Dort will die Hochbahn die Kreuzung in Betrieb nehmen, die den Bahnhof an den in Bau befindlichen Abschnitt nach Horner Geest anbindet. Diese wird auch von der U2 genutzt, die dort weiter Richtung Billstedt verkehrt.

Damit die Umstellung gelingt, werden beide Linien erneut unterbrochen. Zwischen den Bahnhöfen Hammer Kirche und Horner Rennbahn werden die Linien vom 3. März bis zum 27. April durch Busse ersetzt. Zeitweise wird die Sperrung bis zu den Bahnhöfen Burgstraße und Legienstraße ausgeweitet. Die Ersatzbusse sollen an der Burgstraße beginnen, um den Umstieg zu erleichtern.

Für Fahrgäste gibt es auch positive Nachrichten: Nach dem Ende der Sperrung soll die U2 wieder nach Billstedt durchfahren. Wegen der U4-Bauarbeiten müssen Fahrgäste seit Mai an der Horner Rennbahn umsteigen. Danach solle es keine weiteren Sperrungen geben, bis die U4 ab 2027 die verlängerte Strecke befahre, sagte U-Bahn-Betriebsleiter Sven Möller.

U1: Monatelange Unterbrechung zur Brückensanierung

Am nordöstlichen Ende der U1 soll die Infrastruktur um den Bahnhof Volksdorf erneuert werden. Nötig wurden die Arbeiten, weil dort vier Brücken marode sind – zwei von ihnen sollen erneuert, zwei weitere komplett ersetzt werden. Gleichzeitig will die Hochbahn dort an den Bahnhöfen, Gleisen und Stellwerken arbeiten. Generell wolle die Hochbahn möglichst viele Arbeiten bündeln, «um nur einmal in jeden Abschnitt reinzugehen und dann eben wieder für 20, 30 Jahre Ruhe zu haben», sagte Lang.

Auf der U1 werden dafür vom 16. Juni bis zum 18. August zunächst Teile des Abschnitts Richtung Großhansdorf gesperrt. Vom 19. August bis zum 12. Oktober folgt der Abzweig nach Ohlstedt. Vom 13. Oktober bis zum 30. November wird die Strecke zwischen Berne und Volksdorf gesperrt. Auf den Strecken werden Ersatzbusse eingesetzt.

U3: Längere Bahnsteige sollen für mehr Platz sorgen

Auch auf die U3 kommt langfristig ein Großprojekt zu. An bis zu 16 Haltestellen sollen die Bahnsteige der Ringlinie auf 125 Meter verlängert werden. Die derzeit 90 Meter langen Bahnsteige sind nicht auf Vier-Wagen-Züge ausgelegt, die derzeit auf den anderen Linien verkehren. Mit zwei Wagen wird es auf der Linie, die mit Elbphilharmonie, Landungsbrücken und St. Pauli Passagiermagneten anbindet, derzeit deutlich schneller voll als gewünscht.

Wegen Denkmalschutz, Brücken und schwieriger Tunnelführung werde die Planung zur Herausforderung, sagte Lang. Möglich sei das 300 Millionen Euro teure Vorhaben jedoch – und die Kosten seien angesichts der um 50 Prozent höheren Kapazität auch wirtschaftlich. «Wenn man schaut, was uns neue Linien heute kosten, ist das fast schon ein sehr attraktiver Preis», sagte Lang.

Bis 2034 möchte die Hochbahn das Projekt abschließen. Möglicherweise könnten längere Züge schon vorher auf der U3-Linie fahren, sagte Lang. Indem an den Zugenden einzelne Türen gesperrt blieben, wäre der Halt an kürzeren Bahnsteigen möglich. Ein solches Verfahren werde in London angewendet und könne an den Hamburger Zügen nachgerüstet werden.

Neuer Bahnhof an der Sternschanze 

Nicht inbegriffen in den Kosten sind die Planungen zum U-Bahnhof Sternschanze. Aufgrund der unpraktischen Kurvenlage beabsichtigt die Hochbahn einen Neubau. Dieser soll längere Bahnsteige als bislang aufweisen und barrierefrei sein. Mit der Fertigstellung wird erst für die 2030er Jahre gerechnet.

Während die Hochbahn an den bestehenden Linien werkelt, geht auch der Bau der vollständig neuen U5 weiter. Dort gehe es weiter um Vorbereitungen für den Tunnelbau, der 2026 beginnen solle, sagte Lang.