
Es war im Schlussdrittel der Saison 1999/2000, als Borussia Dortmund in höchster Not handelte: Gerd Niebaum, der damalige Präsident, traute dem jungen Trainer Matthias Sammer zwar eine große Zukunft zu, wollte aber kein Risiko eingehen – und stellte ihm die Trainerlegende Udo Lattek an die Seite. Die Mission „Dortmund retten“ gelang.
Genau diese Maßnahme braucht nun auch der HSV.
Polzin, der aktuelle Hoffnungsträger an der Seitenlinie, ist zweifellos ein ausgewiesener Taktik-Fuchs – in seiner Denke dem jungen Sammer nicht unähnlich. Doch mit erst 34 Jahren fehlt ihm noch die Erfahrung, einer verunsicherten Mannschaft in der Crunch-Time der Saison die nötige Ruhe, die letzte Portion Selbstvertrauen und die pure Siegermentalität einzupflanzen.
In dieser heiklen Phase, wo jeder Fehltritt den sicher geglaubten Aufstieg kosten kann, braucht es einen Haudegen. Einen, der Hamburg kennt, liebt – und das Sieger-Gen in sich trägt. Davon gibt es in der Hansestadt genau zwei: Horst Hrubesch oder Felix Magath.
Stefan Kuntz muss jetzt handeln. Polzin braucht dringend einen erfahrenen Mentor an seiner Seite, der das Team auf den letzten Metern stabilisiert. Sonst droht dem HSV das gleiche Schicksal wie so oft in den vergangenen Jahren: ein bitterer Absturz in letzter Minute.
Jetzt oder nie: Hrubesch oder Magath – Polzin braucht jetzt einen starken Partner!
Kommentar von Sven Wolter-Rousseaux