Kommentar von Sven Wolter-Rousseaux
Das Aufeinandertreffen des Hamburger SV und Hertha BSC Berlin, zweier Traditionsvereine, die beide fest entschlossen sind, in die Bundesliga zurückzukehren, hätte ein Spitzenspiel der 2. Bundesliga werden sollen. Doch was die Zuschauer im Volksparkstadion erlebten, war alles andere als das.
Es war ein Spiel, das von beiden Seiten durch Unsicherheit, taktische Fehler und eine erschreckende Ideenlosigkeit geprägt war. HSV und Hertha BSC, zwei Teams, die einst regelmäßig in der Bundesliga um Punkte kämpften, lieferten eine Vorstellung ab, die eher an Mittelmaß erinnerte als an Aufstiegskandidaten.
Der HSV, der mit seinem hochgelobten Offensivspiel in die Saison gestartet ist, zeigte erneut Schwächen in der Defensive, die bereits in den vergangenen Spielzeiten den ersehnten Aufstieg verhinderten. Die Abwehr wirkte unsortiert, die Abstimmung zwischen den Spielern fehlte und einfache Fehler ermöglichten den Berlinern Chancen, die glücklicherweise ungenutzt blieben.
Auf der anderen Seite war Hertha BSC nicht besser. Das Team, das sich nach dem Abstieg neu aufstellen wollte, präsentierte sich ideenlos und ohne Kreativität. Es fehlte an Tempo, Durchschlagskraft und einer klaren Spielidee. Anstatt den HSV unter Druck zu setzen und deren Schwächen auszunutzen, beschränkten sich die Berliner auf ein statisches Spiel, das weder für die Fans noch für den Trainer zufriedenstellend gewesen sein kann.
Was beide Mannschaften in diesem Spiel vermissen ließen, war der unbedingte Wille, das Spiel für sich zu entscheiden. Es schien fast, als hätten sich beide Teams schon im Vorfeld mit einem Unentschieden abgefunden – eine Einstellung, die bei den Ambitionen, die beide Vereine hegen, völlig unverständlich ist.
Für den Hamburger SV und Hertha BSC ist dieses Spiel ein Weckruf. Wenn sie tatsächlich in die Bundesliga zurückkehren wollen, müssen sie dringend an ihren Schwächen arbeiten. Die Defensive des HSV und die Offensive von Hertha BSC sind weit von dem entfernt, was nötig ist, um in dieser anspruchsvollen Liga zu bestehen.
Die Fans dieser beiden Traditionsvereine verdienen mehr als das, was ihnen in diesem Spiel geboten wurde. Es ist an der Zeit, dass beide Mannschaften ihre Ambitionen mit Leistung auf dem Platz untermauern – und nicht nur mit großen Worten im Vorfeld der Spiele.