HSV vollendet Umwandlung: Aus der AG wird eine KGaA

Zufrieden mit der Umwandlung und dem Aufsichtsrat: HSV-Aufsichtsratschef Michael Papenfuß
Zufrieden mit der Umwandlung und dem Aufsichtsrat: HSV-Aufsichtsratschef Michael Papenfuß Foto: Marcus Brandt/dpa

Hamburg (dpa) – Der Rechtsformwechsel des Fußball-Zweitligisten Hamburger SV ist perfekt. Elf Jahre nach der Ausgliederung des Profifußballs aus dem Traditionsverein wurde auf der Hauptversammlung der bisherigen HSV Fußball AG beschlossen, die AG in eine HSV Fußball AG Co. KGaA umzuwandeln und im Handelsregister einzutragen. Laut Club-Mitteilung übernimmt nach dem Eintrag ins Handelsregister die HSV Fußball Management AG sowie die KGaA (Kommanditgesellschaft auf Aktien) das operative Profi-Geschäft. «Es war ein sehr gutes Miteinander», sagte der Aufsichtsratschef und HSV-Vizepräsident Michael Papenfuß.  

Neues Mitglied im Aufsichtsrat 

In der anschließenden Hauptversammlung der HSV Management AG wurde der Aufsichtsrat bestimmt. Neben dem weiter als Vorsitzender amtierende Papenfuß und dessen Stellvertreter Markus Frömming bleiben auch Henrik Köncke, Hans-Walter Peters, Lena Schrum und Stephan Bülow in dem Gremium.

Neu ist Eric Bussert, Vorstand des HSV-Hauptsponsors HanseMerkur. Die Personalie war umstritten, da Interessenkonflikte gesehen wurden. Bussert könnte als Vertreter des Hauptsponsors wichtige Verträge einsehen.

«Mit Eric Bussert haben wir den freien siebten Platz im Gremium mit einer Person besetzt, die über große Expertise im Management verfügt und zudem leidenschaftlich mit dem HSV verbunden ist. Das passt», erklärte Papenfuß die Entscheidung.

Prozess begann vor fast einem Jahr

Die Grundlage für den Rechtsformwechsel hatte eine Mitgliederversammlung im März 2024 gelegt. Durch den Wechsel wird auch eine 30 Millionen Euro schwere Wandelanleihe des Milliardärs und Unternehmers Klaus-Michael Kühne in Anteile an der KGaA umgewandelt und muss nicht mehr zurückgezahlt werden. 

Kühne besitzt nun zirka 21 Prozent und damit etwa acht Prozent mehr als bislang. Die Mehrheit an der KGaA hat noch der HSV e.V. mit mehr als 70 Prozent. 

Kontrolle des operativen Geschäfts durch den Verein 

Der HSV folgt mit der Umwandlung in die KGaA dem Beispiel etlicher Clubs im deutschen Profifußball. Der Vorteil der KGaA ist, dass leichter und mehr Kapital beschafft werden kann als bei einer AG. Zudem haben die Gesellschafter keinen Einfluss auf die operativen Geschäfte.

Diese Geschäfte werden von der vom Verein zu 100 Prozent getragenen Management AG mit Finanzvorstand Eric Huwer und Sportvorstand Stephan Kuntz geführt. Das sichert dem Club und seinen Mitgliedern den vollen Einfluss auf die Entscheidungen im Profifußball.