
Kiel (dpa/lno) – Hunderte Beschäftigte des öffentlichen Dienstes beteiligen sich an zwei Umzügen und einer Kundgebung in Kiel. Mehrere Gewerkschaften hatten die Beschäftigten des Bundes und der Kommunen zu einem landesweiten Warnstreik aufgerufen. Damit soll der Druck auf die Arbeitgeber vor der am Freitag in Potsdam beginnenden dritten Runde der Tarifverhandlungen erhöht werden.
In einer am Gewerkschaftshaus gestarteten Kolonne zeigten die Teilnehmer Transparente mit Aufschriften wie: «Profis brauchen mehr», «Mensch vor Profit auch im Krankenhaus», «0,0 Angebot = Null Wertschätzung = Streik» oder «Arbeitszeit runter». Eine zweite Kolonne startete am Ostseekai. Ziel ist für die Abschlusskundgebung der Rathausplatz. Dort soll unter anderem Verdi-Bundesvorstandsmitglied Christoph Schmitz-Detlefsen sprechen.
Die Auswirkungen des Warnstreiks sollten im ganzen Land zu spüren sein, sagte der Sprecher von Verdi Nord, Frank Schischefsky. Betroffen seien etwa der Nord-Ostsee-Kanal, Energieversorger und Kommunen, darunter die Landeshauptstadt Kiel mit der Verkehrsraumüberwachung. Die Gewerkschaften kritisierten, dass die Arbeitgeberseite in den ersten beiden Verhandlungsrunden kein konkretes Angebot vorgelegt habe.
Verdi fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen unter anderem eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich, sowie drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber wiesen diese Forderungen als nicht finanzierbar zurück. Die dritte Tarifrunde soll vom 14. bis 16. März in Potsdam stattfinden.