Hamburg (dpa) – Die Tourismusbranche in Norddeutschland blickt mit Sorgen in die Zukunft. Das geht aus dem aktuellen Konjunkturreport Tourismus der IHK Nord hervor. Im Vergleich zur vorherigen Befragung erwarten mehr Gast- und Reisebetriebe eine schlechtere Urlaubssaison. Als größte Risikofaktoren bewertet die Branche die hohen Arbeitskosten, den Fachkräftemangel und die allgemeine wirtschaftliche Lage.
Bei den Kosten gebe es in der personalintensiven Tourismusbranche kaum Einsparpotenzial, sagte der Geschäftsführer der IHK Nord, Alexander Anders.
Im Gastgewerbe erwarten 45,5 Prozent der Betriebe in der nächsten Saison eine ungünstigere Geschäftslage. Ihre Einschätzungen vom zurückliegenden Herbst sind damit pessimistischer als im Frühjahr des vergangenen Jahres (33,5 Prozent). 7,4 Prozent erwarten eine Verbesserung (12 Prozent im Frühjahr). Unter den Reisebetrieben rechnen 24 Prozent mit einer ungünstigen Entwicklung, 10 Prozent mit einer günstigen.
Lagebewertung im Herbst besser als im Frühjahr
Im Herbst bewertete die Branche das Geschäft besser als im Frühjahr. Bei 30,2 Prozent der befragten Gastbetriebe sei die Geschäftslage gut, bei 50,9 Prozent befriedigend. 18,9 Prozent berichteten von einer schlechten Lage – 4,3 Prozentpunkte weniger als im Frühjahr. Auch die große Mehrheit der Reisebetriebe berichtete von einer guten (46,5 Prozent) oder befriedigenden Lage (44,4 Prozent).
Für den Bericht befragte die IHK Nord im vergangenen Herbst annähernd 600 Betriebe in Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.