Kiel (dpa/lno) – Zum siebten Mal in Folge ist die Zahl der Einkommensmillionäre mit Wohnsitz in Schleswig-Holstein gestiegen. Wie das Statistikamt Nord berichtete, haben 2020 insgesamt 1.012 Steuerpflichtige, das können Menschen oder Paare sein, Einkünfte von mindestens einer Million Euro erzielt. Im Vorjahresvergleich ist deren Zahl um 89 Steuerpflichtige gestiegen.
Der Gesamtbetrag der Einkünfte dieser Steuerpflichtigen erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 12,7 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Ihr durchschnittliches Einkommen lag bei 2,5 Millionen Euro. Das waren 69.000 Euro mehr als 2019. Die Millionärsdichte war im Kreis Nordfriesland, zu dem Sylt gehört, mit statistisch 13,8 je 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner am höchsten.
Kritik des DGB
Der Deutsche Gewerkschaftsbund warnte vor einer Gefahr für die Demokratie. «Die Ungleichheit wächst und wächst und die soziale Spaltung bedroht unsere Gesellschaft Jahr für Jahr mehr», sagte die Vorsitzende des DGB Nord, Laura Pooth. «Für eine Trendwende muss auch das Steuersystem gründlich neujustiert werden. Die Wiedereinführung der Vermögensteuer ist ein gangbarer Weg.» Mit den Einnahmen ließen sich nicht nur wichtige Investitionen in Infrastruktur, Bildung, Gesundheitsversorgung und bezahlbaren Wohnraum tätigen, sondern auch Beschäftigte und Familien mit kleinen und mittleren Einkommen entlasten.