Hamburg (dpa/lno) – Auch eine Woche nach dem tragischen Badeunfall am Hamburger Elbstrand ist die Leiche des ertrunkenen Mädchens noch nicht gefunden worden. «Ich kann Ihnen keinen neuen Sachstand, zu dem auch das Auffinden der Zehnjährigen zählen würde, vermelden», sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur.
Das Mädchen war am Donnerstag vergangener Woche vor den Augen seiner Eltern am Falkensteiner Ufer in Blankenese in der Elbe untergegangen und nicht wieder aufgetaucht. Ein sofort eingeleiteter Großeinsatz von Polizei, Feuerwehr und DLRG mit Booten, Tauchern und Hubschraubern musste nach stundenlanger Suche erfolglos abgebrochen werden.
Angaben zur durchschnittlichen Dauer, bis in der Elbe Ertrunkene wieder auftauchen, konnte der Polizeisprecher nicht machen, «da dies nicht erhoben wird». Vor einem Jahr war ganz in der Nähe am Falkensteiner Ufer ein 15-Jähriger ertrunken. Seine Leiche wurde erst nach einer Woche gefunden. Wenige Wochen zuvor war bereits ein 16-Jähriger beim Schwimmen in der Elbe ums Leben gekommen.
Unglücksfälle zeigen die Gefahren des Badens in der Elbe
Die Unglücksfälle zeigten, «dasss das Baden oder Schwimmen an mehreren Stellen in der Elbe ein gewisses Risiko in sich birgt», sagte auch der Polizeisprecher. «Aber auch die eigenen Schwimmfähigkeiten scheinen zumindest bei einigen Verunglückten eine Rolle gespielt zu haben. Beides gilt aber insgesamt für das Baden in natürlichen Gewässern.»
Wegen der Gefahren durch Strömung und Strudel raten die Behörden seit Jahren vom Baden in der Elbe ab. «Ebbe und Flut und die Auswirkungen des Schiffsverkehrs mit starkem Sog und Schwell führen zu Strömungen, denen selbst geübte Schwimmer nicht gewachsen sind», mahnt die Umweltbehörde im Internet. Beim Einsetzen der Flut betrage die Strömungsgeschwindigkeit rund 4,5 Kilometer pro Stunde. «Dies sind 1,2 Meter pro Sekunde.» Ein geübter Schwimmer schaffe hingegen nur rund drei Kilometer pro Stunde.
Zudem wird auf die mangelnde Sichttiefe in der Elbe hingewiesen, durch die Such- und Rettungsmaßnahmen bei Notfällen sehr erschwert würden. «Außerdem können Badende Hindernisse und Untiefen nicht erkennen.»