
Hamburg (dpa/lno) – Der iranische Regisseur Mohammad Rasoulof hat sich ins Goldene Buch der Stadt Hamburg eingetragen. Zuvor wurde der 52-jährige Filmemacher von Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Kultursenator Carsten Brosda (SPD) im Rathaus empfangen. «Mit seinen kritischen Filmen lenkt Mohammad Rasoulof den Blick der Welt auf die gesellschaftlichen und politischen Zustände im Iran. Sein Eintrag in das Goldene Buch der Stadt unterstreicht die Wertschätzung Hamburgs für seine künstlerischen Leistungen und sein Engagement für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte», sagte Tschentscher.
Rasoulof musste 2024 aus dem Iran fliehen und lebt seitdem wieder in seiner Wahlheimat Hamburg. Sein letzter Film «Die Saat des heiligen Feigenbaums» war für Deutschland ins Rennen um den Oscar für den besten internationalen Film gegangen, bekam den Preis aber nicht. Der Politthriller dreht sich um die Massenproteste im Iran nach dem Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini im September 2022. Im Zentrum steht ein Ehepaar mit zwei Töchtern im Teenager-Alter. Der Film wurde hauptsächlich in Deutschland produziert und konnte daher für das Land ins Rennen gehen.
Nach Anklagen und Haftandrohung hatte Rasoulof im vergangenen Frühjahr den Iran verlassen. «Die Saat des heiligen Feigenbaums» hat auch Chancen auf die Goldene Lola für den besten deutschen Spielfilm.