Kiel verspielt Sieg in Sandhausen: «Wie eine Niederlage»

Sandhausens Immanuel Höhn (l) und Kiels Timo Becker kämpfen um den Ball. Foto: Uwe Anspach/dpa - WICHTIGER HINWEIS: Gemäß den Vorgaben der DFL Deutsche Fußball Liga bzw. des DFB Deutscher Fußball-Bund ist es untersagt, in dem Stadion und/oder vom Spiel angefertigte Fotoaufnahmen in Form von Sequenzbildern und/oder videoähnlichen Fotostrecken zu verwerten bzw. verwerten zu lassen.

Nur Sekunden hatten gefehlt – und Holstein Kiels Kapitän Hauke Wahl hätte seine Abschiedstournee mit einem Sieg begonnen und Torwart Robin Himmelmann sein Comeback in der 2. Fußball-Bundesliga mit einem Erfolg gekrönt. Doch durch eine Unachtsamkeit bei der letzten Aktion der Partie beim SV Sandhausen kassierten die Norddeutschen am Samstag doch noch ein 1:1 (0:0). Dabei hätten die Kieler nur wenige Minuten zuvor für die Entscheidung sorgen können: Fabian Reese scheiterte mit einem schwach geschossenen Foulelfmeter an Sandhausens Torwart Patrick Drewes.

«Das fühlt sich an wie eine Niederlage. Wir haben das gut verteidigt bis zur letzten Sekunde. Dann waren wir einmal unaufmerksam und wurden gleich bestraft», sagte Abwehrchef Wahl. Auch Himmelmann ärgerte sich maßlos. «Unter dem Strich ist das 1:1 mit dem verschossenen Elfmeter und mit einem Gegentor in der allerletzten Minute mehr als unzufriedenstellend.» Fehlschütze Reese gestand: «Heute bin ich dafür verantwortlich, dass wir nur einen Punkt haben.»Bei einem Sieg hätten zwei Kieler Geschichten die Aufmerksamkeit auf sich gezogen: In der ersten Partie seit seiner Ankündigung am Dienstag, den Verein nach dieser Saison nach fünf Jahren zu verlassen, brachte Hauke Wahl (47.) seine Mannschaft durch ein Abstaubertor in Führung. Hätte der Treffer gereicht, es wäre der ideale Start in die Abschiedstournee des 28-Jährigen gewesen.Für Himmelmann war die Partie indes ein Heimkommen in die 2. Bundesliga. Der 34-Jährige wurde in der 40. Minute eingewechselt, weil sich Stammkeeper Tim Schreiber bei einer Rettungsaktion verletzt hatte. Zuletzt hatte der 34-Jährige am 5. Dezember 2020 ein Zweitliga-Spiel bestritten. Damals verlor er mit dem FC St. Pauli bei Eintracht Braunschweig mit 1:2. Nach einiger Zeit in Belgien war Himmelmann seit Sommer vereinslos. Im Winter holte ihn Holstein vorerst bis zum Saisonende.Gegen den SV Sandhausen, der zuvor fünf Mal verloren hatte, hatte er in der zweiten Halbzeit mehr als genug zu tun. Zwar war die Mannschaft von Trainer Marcel Rapp vor 3603 Zuschauern gut ins Spiel gekommen. Schon in der ersten Minute hatte Timo Becker SVS-Keeper Drewes geprüft. In der 26. Minute scheiterte Reese mit einem Schuss an der Latte. Doch mit zunehmender Spielzeit gerieten die Kieler mehr und mehr unter Druck.

Erleichterung dann gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs, als Wahl zur Stelle war und den Ball über die Linie spitzelte. Die Gastgeber stemmten sich danach gegen die Niederlage. In der 54. Minute drückten sie den Ball über die Linie. Doch Schiedsrichter Robert Hartmann hatte zuvor ein Foul an Himmelmann gesehen. Auch danach war Holstein mehrmals im Glück: So trafen Matej Pulkrab (61.) und Chima Okoroji (64.) jeweils die Latte.

Nach vorne ging bei den Gästen kaum noch etwas. «Wir hätten natürlich besser Fußball spielen können. Über das ganze Spiel haben wir nur eine halbe Stunde guten Fußball gespielt», meinte Kapitän Wahl. So kassierten die Kieler doch noch das Remis und bleiben weiter als Tabellenachter im Niemandsland.