Land richtet Perspektiv-Kitas ein

Die Landesregierung um Sozialministerin Aminata Touré (Grüne) will den Übergang von Kindern in die Schule erleichtern. (Archivbild)
Die Landesregierung um Sozialministerin Aminata Touré (Grüne) will den Übergang von Kindern in die Schule erleichtern. (Archivbild) Foto: Frank Molter/dpa

Kiel (dpa/lno) – Mit neuen Perspektiv-Kitas und Sprachtests für Viereinhalbjährige will die Landesregierung Kindern den Übergang von der Kita in die Schule erleichtern. «Wir haben den Anspruch, dass Kinder die besten Voraussetzungen für den Übergang von der Kita in die Schule haben», sagte Sozialministerin Aminata Touré (Grüne). «Dafür verbessern wir die Förderstrukturen im Kita-Bereich weiter und legen einen besonderen Wert auf die sprachliche Diagnostik und Bildung.»

Kinder mit einem erhöhten Förderbedarf sollen künftig in Perspektiv-Kitas zusätzliche Hilfe erhalten. Dort soll es auch verbindliche Sprachtests für Viereinhalbjährige geben. Bis zum Schuljahr 2028/2029 will die Koalition diese Tests und die sprachliche Förderung auf alle Kitas ausweiten. So soll bei sprachlichen Defiziten schneller Hilfe erfolgen.

Die Kitas sollen die Dokumentationen der Sprachtests an die Schule übermitteln, die künftig im Jahr vor der Einschulung vor Ostern das Aufnahmegespräch mit den Eltern führen sollen. Ist der Förderbedarf gering bis normal, helfen die Fachkräfte in der Kita. Bei einem erheblichen Unterstützungsbedarf helfen Kita und Schule gemeinsam.

Drei Millionen Euro

Die Perspektiv-Kitas sollen mit bereits bestehenden Perspektiv-Schulen in räumlicher Nähe zu den gleichnamigen Schulen entstehen. «Bildungsökonomisch ist heute vollkommen unstreitig, dass die frühen Investitionen in das Bildungssystem die entscheidenden und die effizientesten Investitionen sind», sagte Bildungsministerin Karin Prien (CDU). Ein Schwerpunkt müsse auf der Sprachförderung liegen, die die Wissenschaft als Schlüssel für den späteren Bildungserfolg erkannt habe.

Das Bildungsministerium plant 20 zusätzliche Stellen ab 2025 für Grundschulen ein. Kostenpunkt ist eine Million Euro pro Jahr. Für die Einrichtung der Perspektiv-Kitas stellt das Land jährlich zwei Millionen Euro bereit. Ab Jahresbeginn können Einrichtungen ihr Interesse an dem Programm bekunden. Ab März sollen bis zu 50 Perspektiv-Kitas starten. Sie erhalten pro Einrichtung jeweils eine halbe Fachkraftstelle zusätzlich.