Landesbischöfin würdigt Maria Jepsen zum 80. Geburtstag

Maria Jepsen war die weltweit erste lutherische Bischöfin. (Archivbild)
Maria Jepsen war die weltweit erste lutherische Bischöfin. (Archivbild) Foto: picture alliance / dpa

Hamburg/Husum (dpa/lno) – Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt hat zum 80. Geburtstag von Maria Jepsen ihre Verdienste um die Gleichberechtigung von Frauen in kirchlichen Ämtern gewürdigt und ihren Einsatz für soziale Gerechtigkeit. «Ihr Einsatz für eine geschwisterliche Zusammenarbeit von Frauen und Männern sowie für einen respektvollen Dialog über verschiedene Lebensformen prägt bis heute unsere Kirche», betonte die Leitende Geistliche der Nordkirche in ihrem Schreiben. «Ihr Dienst war von einem tiefen Gottvertrauen getragen und inspirierte viele Menschen – in der Kirche und darüber hinaus.» 

Jepsen wurde 1992 als weltweit erste Frau in ein evangelisch-lutherisches Bischofsamt gewählt und leitete bis 2010 den Sprengel Hamburg und Lübeck der damaligen Nordelbischen Kirche. Am 19. Januar feiert die Altbischöfin ihren 80. Geburtstag. 

Kühnbaum-Schmidt würdigte auch den weiten Blick der früheren Bischöfin. «Sie hat in ihrer Amtszeit mit großer Überzeugung, Weitsicht und Glaubenskraft eine Kirche gestaltet, die sich ihrer Verantwortung für die Schwachen, Ausgegrenzten und Benachteiligten bewusst ist.» Dabei sei an Jepsens Einsatz für Obdachlose, die Aids-Seelsorge und homosexuelle Menschen zu erinnern. «Zudem hat sie bereits vor Jahrzehnten mit ihrem Engagement für die Ökumene und für den interreligiösen Dialog Themen aufgegriffen, die weiterhin aktuell sind», so die Landesbischöfin.

Jepsen trat im Juli 2010 von ihrem Amt als Bischöfin zurück. Sie begründete diesen Schritt damit, dass im Zuge der Aufdeckung von Fällen sexualisierter Gewalt in Ahrensburg ihre Glaubwürdigkeit angezweifelt worden sei. Die Kirchenleitung sprach ihr zuvor das Vertrauen aus. Die Altbischöfin lebt seither in Husum und widmet sich unter anderem dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. So engagierte sie sich jahrelang als Vorsitzende des Freundeskreises der KZ-Gedenkstätte Husum-Schwesing.