Kiel (dpa/lno) – In einer Debatte im Landtag über die Bundesjugendspiele in der dritten und vierten Klassenstufe haben Redner aller Fraktionen die Bedeutung von Sport und Freude an Bewegung für Kinder betont. Die FDP hatte die Diskussion mit einem Antrag angestoßen, in dem sie eine Stärkung des Wettkampfcharakters der Bundesjugendspiele forderte. Statt Wettbewerb mit einem Leistungsvergleich nur innerhalb der Klasse solle es wieder einen Wettkampf mit Leistungsbewertung nach einer bundesweiten Tabelle geben. Alle anderen Fraktionen lehnten den Antrag ab.
Es gehe auch um die Vermittlung von Leistung und Anstrengung, sagte der FDP-Fraktionschef Christopher Vogt. «Kinder wollen sich auch messen. Ich finde das nichts Negatives.» Die Kinder sollten auch den Umgang mit Sieg oder Niederlage lernen.
Martin Balasus von der CDU-Fraktion betonte, Schulen hätten seit 2001 zwischen Wettkampf und Wettbewerb entscheiden können. Dieses Optionsmodell sei richtig. Die aktuelle Festlegung nur auf einen Wettbewerb in den Grundschulen nannte Balasus eine Fehlentscheidung. Die Kultusministerkonferenz habe das aber schon erkannt, begründete er die Ablehnung des FDP-Antrags.
Der Grünen-Abgeordnete Malte Krüger betonte, Bundesjungendspiele sorgten für ein Gruppenerlebnis und Spaß an der Schule. Es gebe aber Kinder, für die sei Wettkampf ein Graus. Das führe dazu, dass sie weniger Spaß an Bewegung hätten.
Kianusch Stender (SPD) verwies auf den Deutschen Olympischen Sportbund, der keinen Anlass für eine Reform sehe. Die Bildungsgewerkschaft GEW sage, die Bundesjugendspiele seien jetzt kind- und zeitgemäß.
Es sei nicht richtig, dass es bei den Bundesjugendspielen nicht mehr um Leistung gehe, sagte der SSW-Fraktionsvorsitzende Lars Harms. Es habe sich außer einer altersgemäßen Anpassung nichts geändert. Der Leistungsgedanke sei nun aber pädagogisch klüger verpackt. «Es geht nicht darum, besser als die anderen zu sein, es geht darum, sein Bestes zu geben.» Vor allem gehe es darum, dass die Kinder Spaß haben.
Auch Bildungsministerin Karin Prien (CDU) betonte, das Ziel müsse sein, viele Kinder zum Sport zu bringen. Die Kultusministerkonferenz setze sich für eine Wahlfreiheit der Schulen zwischen Wettbewerb und Wettkampf ein.