Hamburg (dpa/lno) – Das Kapitel von Jonas Meffert beim Hamburger SV wird noch länger fortgeschrieben. Der Fußball-Zweitligist und der Leistungsträger haben sich vorzeitig auf eine weitere Zusammenarbeit geeinigt. Wie die Norddeutschen vor der Partie gegen Aufsteiger Jahn Regensburg am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) mitteilten, hat der 30 Jahre alte Mittelfeldspieler seinen zum Sommer 2025 auslaufenden Vertrag verlängert.
Zur genauen Vertragsdauer machte der Club keine Angaben. Bei der Pressekonferenz vor der Partie am Wochenende deutete Trainer Steffen Baumgart allerdings eine ungefähre Richtung an. «Meffo bleibt uns mindestens zwei Jahre erhalten», sagte der 52 Jahre alte Trainer der Hanseaten.
Überhaupt war dem sonst oft kauzig wirkenden Baumgart die Freude über die Klarheit mit der Spitzenkraft anzusehen. «Du erkennst die Wichtigkeit, wenn du mit ihm arbeitest», lobte Trainer Steffen Baumgart. Meffert habe sich über viele Jahre «ein Standing» bei den Hanseaten erarbeitet. Auch Profifußball-Direktor Claus Costa zeigte sich voll des Lobs: «Er ist ein absoluter Teamplayer und wichtiger Eckpfeiler unserer Mannschaft. Seine Verlässlichkeit und fußballerische Intelligenz tun unserem Spiel sehr gut.»
Zuletzt hatte es Spekulationen gegeben, dass Meffert den Verein verlassen wolle. Unter anderem soll Ex-Trainer Tim Walter Interesse gezeigt haben, Meffert zum englischen Zweitligisten Hull City zu lotsen. «Ich hatte nicht das Gefühl, dass ‚Meffo‘ auf gepackten Koffern sitzt», stellte Baumgart klar.
Kuntz: «Manchen Spielern geht es vielleicht zu gut»
Im Sommer hätte dagegen der Club am liebsten mehr der wenig eingesetzten Spieler auf die Reise geschickt. Doch das stellte sich als nicht so einfach heraus. Für den Hamburger SV hat die Attraktivität der Stadt nicht nur Vorteile. Das deutete zumindest HSV-Sportvorstand Stefan Kuntz an. «Manchen Spielern geht es beim HSV vielleicht zu gut», sagte der Ex-Profi der «Hamburger Morgenpost». Wenn man in einer «der schönsten Städte Deutschlands» lebe, dann würden manche sagen: «Ich schaue mal, wie die nächsten Monate laufen.»
Kuntz nannte natürlich keine Namen. Aber auch bei den Planungen von Baumgart war deutlich geworden, dass er zum Beispiel nicht mehr auf William Mikelbrencis, Levin Öztunali und Anssi Suhonen setzt.
Baumgart: «Wollen großen Kader haben»
Trainer Baumgart zeigte sich wenig besorgt angesichts der vielen Spieler. «Wir wollen einen sehr großen, einen sehr klaren Kader haben, der bereit ist, um den Aufstieg in die Bundesliga mitzuspielen. Wir haben ein klares Ziel ausgegeben. Und dazu brauchst du einen breiten Kader.»
Es gebe einen ausgeglichenen Kader, sodass jeder relativ schnell spielen könne, aber auch im Gegenzug schnell draußen sitzen könne. «Und das würde ich eher als Luxus sehen», stellte Baumgart klar. Bis auf den weiter verletzten Außenbahnspieler Bakery Jatta kann der Coach auf alle Stammkräfte gegen Regensburg zählen.