Madsen: Kein Einstieg des Landes bei FSG und Nobiskrug

Mitarbeiter freigestellt.
Mitarbeiter freigestellt. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Kiel (dpa/lno) – Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) hat sich klar gegen einen Einstieg des Landes bei den notleidenden Werften FSG in Flensburg und Nobiskrug in Rendsburg ausgesprochen. «Die Landesregierung sieht darin keine tragfähige Lösung und zieht einen solchen Schritt nicht in Erwägung», teilte er mit. «Abgesehen davon, dass wir den Betrieben in ihrer derzeitigen wirtschaftlichen Situation nicht einmal öffentliche Kredite gewähren dürften, können wir als Land auch den Eigentümer nicht zwingen, seine Werften zum Verkauf anzubieten.»

Alles, was das Land momentan machen könne, ist der Versuch, zu vermitteln. «Wir stehen für jegliche Unterstützung bereit, wenn Lars Windhorst sich endlich zurückzieht und damit interessierten Investoren den Einstieg und den Werften einen Neuanfang ermöglicht», so Madsen. 

«Sollte es in den kommenden Monaten zur Insolvenz der Werftengruppe kommen und sich wider Erwarten kein privater Investor für die beiden Standorte finden, müsste man die Situation neu bewerten.» Klar sei aus seiner Sicht, dass nicht die Steuerzahler Schleswig-Holsteins in Haftung genommen werden sollten. Ein Vergleich mit dem Einstieg des Bundes bei der Papenburger Meyerwerft ist aus Sicht des Ministers verfehlt, denn dort seien die Auftragsbücher voll. Die FSG habe dagegen nur einen einzigen Auftrag in der Abarbeitung.

Am Montag wurde bekannt, dass 500 der noch verbliebenen 530 Arbeitskräfte der Werften freigestellt worden waren. Daraufhin forderte unter anderem die SPD-Fraktionschefin im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Serpil Midyatli, einen Einstieg des Staates. Ähnlich äußerte sich der Grünen-Europaabgeordnete Rasmus Andresen in einem offenen Brief an Ministerpräsident Daniel Günter (CDU) und Madsen.

Die beiden Werften gehören zur Tennor-Gruppe von Windhorst. FSG und Nobiskrug in Rendsburg haben seit Monaten Probleme; Gehälter wurden verspätet gezahlt, neue Aufträge waren Mangelware. Auch Windhorst persönlich wurde für sein Verhalten und mangelnde Kommunikation kritisiert.