
Kiel (dpa/lno) – Schleswig-Holstein hat 2024 nach Angaben der Landesregierung mit 279,1 Millionen Euro so viel Geld wie nie zuvor in Straßen und Radwege investiert. «Das ist die höchste Summe, die je verbucht wurde», sagte Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) der Deutschen Presse-Agentur. Der zuständige Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr habe mit 125,6 Millionen Euro allein in die Landesstraßen knapp ein Fünftel mehr Geld investiert als noch 2023.
«Davon konnten wir trotz angespannter Haushaltslage knapp 90 Millionen reine Erhaltungsmittel auf die Straße bringen und damit über 105 Kilometer marode Fahrbahnen sanieren», sagte Madsen. Die übrigen gut 35 Millionen Euro gingen demnach beispielsweise in den Bau beziehungsweise in die Sanierung von Radwegen. Weitere 23,5 Millionen Euro entfielen auf die Unterhaltung und Sanierung von rund 2.700 Kilometern Kreisstraßen, die der Landesbetrieb für die meisten Kreise betreut.
Weniger Geld vom Bund
Rückläufig waren nach Ministeriumsangaben dagegen die Bundesmittel. Für das 1.400 Kilometer umfassende Netz an Bundesstraßen im Norden erhielt Schleswig-Holstein 2024 knapp 130 Millionen Euro vom Bund und damit 12,5 Millionen Euro weniger als noch 2023.
Die Mittel für die Sanierung der Bundesstraßen habe das Land 2024 nicht nur ausgeschöpft, sagte Madsen. Das Land habe zudem einen Nachschlag von sechs Millionen Euro erhalten, weil andere Bundesländer Mittel nicht abgerufen hätten. «Damit lösen wir ein Versprechen ein, dass wir Anfang 2024 gegenüber dem Landtag abgegeben haben.» 2022 habe das Land dagegen Mittel in Höhe von 28 Millionen Euro nicht verbaut, 2021 seien es 17 Millionen Euro gewesen.
Sanierungsstau
«Auch wenn wir langsamer vorankommen als geplant, ist die Zahl der sanierten Straßen dennoch beachtlich und die Sanierung wird kontinuierlich fortgesetzt», sagte Madsen. Die Straßen wiesen größtenteils deutlich tiefere Untergrund-Schäden auf als 2018 bei Verabschiedung der Landesstraßen-Strategie gedacht. Sorge bereite ihm der Fachkräftemangel. «Wir erleben leider nicht selten, dass sich Baufirmen auf manche Ausschreibungen gar nicht mehr bewerben – hier wünsche ich mir zuweilen mehr Mut und Engagement.»
Nach Ministeriumsangaben will der Minister Anfang März gemeinsam mit der Autobahn GmbH des Bundes, der Projektgesellschaft Deges und dem Landesbetrieb das Straßen-Bauprogramm für 2025 vorstellen.