Marode Aussichtsplattform auf Sylt abgerissen – Neubau

Ende März sollen die Arbeiten für den Neubau auf Sylt starten. Provisorisch stehen jetzt einige Strandkörbe auf einem Rettungsschwimmer-Podest.
Ende März sollen die Arbeiten für den Neubau auf Sylt starten. Provisorisch stehen jetzt einige Strandkörbe auf einem Rettungsschwimmer-Podest. Foto: Lea Albert/dpa

Kampen (dpa/lno) – Die legendäre Holzplattform mit Strandkörben am Strand von Kampen ist nach 20 Jahren abgerissen worden. Das inzwischen marode Konstrukt habe nicht mehr alle Sicherheitsstandards erfüllt, sagte Lars Lunk vom Tourismus Service Kampen. 

Das Podest war bei Sylt-Urlaubern vor allem wegen des spektakulären Blicks über die Nordsee und auf das Rote Kliff beliebt. Es galt als Wahrzeichen der Gemeinde – auch über die Inselgrenzen hinaus. 

«Wir haben den Menschen in der Vor- und Nachsaison immer Strandkörbe auf die Plattform gestellt – und der Weg zum Strand ist kurz», sagte Lunk. Von Oktober bis April konnten Gäste die Körbe kostenlos nutzen. 

Wie geht es weiter?

Der geplante Neubau soll widerstandsfähiger und «langfristig leichter instand zu halten sein». Die neue Plattform hat den Angaben zufolge eine Fläche von rund 300 Quadratmetern – etwas weniger als der Vorgänger. Ende März sollen die Bauarbeiten starten, im Juni soll alles fertig sein, so Lunk. 

Das neue Konstrukt werde auf sogenannten Hybrid-Pfählen ruhen. «Durch diese stabilere Bauweise mit Stahlrohren im Sand als Basis, darüber einer Kuppel und dann erst den Holzpfählen sieht es künftig im Unterbau viel aufgeräumter aus.» Geplant ist, dass die Besucher wie zuvor schon über einen ebenen Holzsteg direkt auf die Plattform gelangen – auch im Rollstuhl und mit Kinderwagen.

Provisorisch sind jetzt vier Strandkörbe auf einem Rettungsschwimmer-Turm aufgebaut. Erholungssuchende können sich bis Mai darin ausruhen. Dann sitzen dort wieder die Lebensretter und bewachen die Badenden in der Nordsee. 

Neubau wird nicht billig

Die Kosten belaufen sich auf rund 1,2 Millionen Euro, teile Kampens Tourismus-Direktorin Birgit Friese der dpa mit. Eine Förderung gibt es nicht. «Natürlich ist ein solcher Neubau ein Kraftakt für eine kleine Gemeinde wie Kampen. Allerdings ist die Erneuerung eine wichtige Investition für die touristische Infrastruktur.» Wenn alles läuft wie geplant, soll der Neubau demnach mindestens 30 Jahre halten.