
Hamburg (dpa) – An der Norderelbbrücke der A1 in Hamburg stehen neue Sanierungsarbeiten an. Bei der Hauptprüfung der Autobahnbrücke im Sommer vergangenen Jahres seien Defizite im Bereich der Kragarme – das sind auf einem Ende frei schwebende waagerechte Träger – festgestellt worden, teilte das Verkehrsministerium auf Anfrage des Hamburger CDU-Bundestagsabgeordneten Christoph Ploß mit. Über die Brücke führt die vielbefahrene A1 Bremen – Lübeck.
Die Autobahn GmbH und zwei unabhängige Statiker hätten eine generelle Schonung des Bauwerks empfohlen, um den Erhalt bis zum Jahr 2030 zu ermöglichen. «Dazu werden die Kragarme entlastet und es werden punktuelle Schweißarbeiten und Instandsetzungsarbeiten durchgeführt», hieß es. Die erforderlichen Arbeiten seien derzeit in Planung.
Note «ungenügend»
Bei der Hauptprüfung habe das Bauwerk erneut die Note 3,5 bekommen. Die Note bedeutet «ungenügend» und war bereits nach der vorhergehenden Untersuchung von der Bundesanstalt für Straßenwesen vergeben worden. Mit dem geplanten Neubau soll nach früheren Angaben der Autobahn GmbH im nächsten Jahr begonnen werden. Ursprünglich hatte die Autobahngesellschaft die Ergebnisse der jüngsten Hauptprüfung im September vorstellen wollen.
Neubau soll 2026 beginnen
Im vergangenen November waren an der Brücke bereits Schweißarbeiten ausgeführt worden. Dafür war das Bauwerk ein Wochenende für den Verkehr voll gesperrt worden. Der Grund: Für Schweißarbeiten muss die Konstruktion schwingungsfrei sein. Täglich rollen etwa 136.000 Fahrzeuge über die sechsspurige Autobahnbrücke, rund 21 Prozent davon sind Lastwagen. Das gut 60 Jahre alte Bauwerk soll durch einen Neubau ersetzt werden. Die Arbeiten sollen 2026 beginnen. Allerdings gibt es noch kein Baurecht. Das Planfeststellungsverfahren läuft seit August 2023.
CDU-Abgeordneter ahnt nichts Gutes
Ploß wies auf die Bedeutung der Brücke für den Hafen und die Hamburger Wirtschaft hin. «Dass nun weitere Defizite am Brückenbauwerk bekanntgeworden sind und zusätzliche Maßnahmen zur Schonung der Brücke erforderlich werden, lässt nichts Gutes erahnen und macht eine schnelle Fertigstellung des Brückenneubaus umso drängender», erklärte der CDU-Verkehrsexperte. Er versprach, dass eine CDU-geführte Bundesregierung nach der Wahl der Sanierung der Hamburger Infrastruktur eine höhere Bedeutung beimessen werde.