Kiel/Dortmund (dpa/lno) – Jägerinnen und Jäger haben in der zurückliegenden Jagdsaison in Schleswig-Holstein mehr Wildfleisch in den Verkauf gebracht als im Vorjahr. Insgesamt seien im vergangenen Jagdjahr 978 Tonnen heimisches Wildbret von Wildschweinen, Rehen und Hirschen vermarktet worden – rund 9 Prozent mehr als im Vorjahr (895 Tonnen), welches vom April 2022 bis Ende März 2023 reichte, teilte der Deutsche Jagdverband (DJV) anlässlich der Publikumsmesse «Jagd & Hund» in Dortmund mit.
Die 978 Tonnen Wildfleisch entsprechen einem Marktwert für die unverarbeiteten Tiere von etwa 4,5 Millionen Euro. Den Angaben nach wurden Jagdjahr 2024 im nördlichsten Bundesland 67.254 Wildtiere geschossen. Dabei machten Rehe mit rund 60 Prozent den Großteil des erlegten Wildes aus. Danach folgten Damhirsche mit einem Anteil von 20 Prozent und schließlich Wildschweine (18 Prozent) und Rothirsche (2 Prozent).
Wildfleisch direkt vom Jäger meist günstiger
Den Hochrechnungen des Verbandes zufolge haben Jäger mit dem unverarbeiteten Fleisch deutschlandweit etwas mehr als 190 Millionen Euro erwirtschaftet. Zu welchem Preis welches Stück Fleisch schließlich auf dem Teller und in den Kühltruhen der Verbraucher lande, sei je nach Region und Bezugsquelle jedoch sehr unterschiedlich, sagte ein Sprecher.
«Das hängt immer von der regionalen Verfügbarkeit ab. Angebot und Nachfrage bestimmen auch hier den Preis», betonte er. Direkt beim Erzeuger zu kaufen, sei bei Wildfleisch aber meist günstiger: «Einen Rehrücken mit Knochen kriege ich beim Jäger ab 25 Euro das Kilo. Im Feinkostenladen müssen Sie teilweise das vier- bis fünffache bezahlen», so die Einschätzung des DJV-Sprechers.