Nach langem Warten: Neue S-Bahnstation soll in Betrieb gehen

Die umgebaute S-Bahnstation Diebsteich soll Ende Januar in Betrieb gehen. (Archivbild)
Die umgebaute S-Bahnstation Diebsteich soll Ende Januar in Betrieb gehen. (Archivbild) Foto: Marcus Brandt/dpa

Hamburg (dpa/lno) – Mit fast einem halben Jahr Verspätung soll im Januar die umgebaute Hamburger S-Bahnstation Diebsteich in Betrieb gehen. Die abschließenden Arbeiten würden am 7. Januar beginnen, teilte ein Sprecher der Deutschen Bahn mit. 

Die Wiedereröffnung der seit Oktober 2022 gesperrten Station unmittelbar neben dem im Bau befindlichen neuen Bahnhof Altona ist Ende Januar geplant. Fahrgäste mit Ziel Diebsteich müssen so lange weiter Ersatzbusse nutzen.

Sperrpause auf S-Bahnstrecke

In der letzten Bauphase sollen die Gleise an den neuen Bahnsteig angebunden werden. Für die Inbetriebnahme seien zudem intensive Prüf- und Abnahmeprozesse erforderlich, sagte der Bahnsprecher. Deshalb müsse vom 7. bis zum 30. Januar die Strecke zwischen Stellingen und Altona/Holstenstraße gesperrt werden. Währenddessen sollen in den Hauptverkehrszeiten pro Richtung vier Busse alle zehn Minuten fahren. Zwischen Pinneberg und Altona könnten Fahrgäste auch auf den Regionalverkehr ausweichen. Die Fahrzeit könne sich um bis zu 20 Minuten verlängern. 

Über Diebsteich verkehren die beiden Linien S3 (Pinneberg-Altona-Neugraben) und S5 (Elbgaustraße-Hauptbahnhof-Stade). Die Linie S3 fährt der Deutschen Bahn zufolge wegen der Bauarbeiten nur zwischen Pinneberg und Stellingen sowie zwischen Altona und Neugraben. Die S5 verkehrt in dem Zeitraum ausschließlich zwischen Sternschanze und Stade, die S2 wird ganztägig nur im 10‑Minuten­‑Takt angeboten. 

Zu wenig Abnahmeprüfer

Der eigentliche Umbau der Station war bereits im August abgeschlossen. Jedoch konnte die etwa drei Wochen dauernde Abnahme der Leit- und Sicherungstechnik nicht gemacht werden, weil kein Abnahmeprüfer zur Verfügung stand. 

Abnahmeprüfer sind nach Angaben der Bahn hoch spezialisierte, vom Eisenbahn-Bundesamt anerkannte Sachverständige, deren Ausbildung in der Regel zwischen sieben und zehn Jahre dauert. Der Bedarf an Abnahmeprüfern habe sich aufgrund der deutlichen Zunahme der Bautätigkeiten erhöht, was zu teils längeren Wartezeiten bei den Einsätzen führe. 

Inbetriebnahme schon einmal verschoben

Ursprünglich sollte die S-Bahnstation bereits im November 2023 fertig sein. Das wurde im September 2023 dann jedoch auf den Sommer 2024 verschoben. Der Grund damals: Die Pläne für die neue Unterführung mussten überarbeitet und geändert werden.

Die Station wurde im Rahmen der Verlegung des Fern- und Regionalbahnhofs Hamburg-Altona nach Diebsteich erneuert. Dieser soll 2027 zumindest provisorisch seinen Betrieb aufnehmen. 

Pläne der Bahn für einen S-Bahn-Tunnel vom Hauptbahnhof zum Diebsteich haben für Verzögerungen beim Bau der Bahnhofshalle und angrenzender Gebäude gesorgt. Der neue Tunnel soll die auch von Regional-, Fern- und Güterzügen stark genutzte Strecke über Dammtor, Sternschanze und Holstenstraße entlasten.