Nach Tod von Sylts Ex-Bürgermeister sind viele Fragen offen

Nach dem plötzlichen Tod des Sylter Bürgermeisters stellten zahlreiche Menschen auf Sylt Grablichter, Blumen und Karten vor dem Rathaus auf. (Archivbild)
Nach dem plötzlichen Tod des Sylter Bürgermeisters stellten zahlreiche Menschen auf Sylt Grablichter, Blumen und Karten vor dem Rathaus auf. (Archivbild) Foto: Lea Albert/dpa

Sylt/Hamburg (dpa/lno) – Drei Monate nach dem plötzlichen Tod des ehemaligen Sylter Bürgermeisters Nikolas Häckel (parteilos) ermittelt die Staatsanwaltschaft in Hamburg weiter. Es werde gegen einen Mann wegen eines Unterlassungsdeliktes ermittelt, sagte eine Sprecherin der Justizbehörde der dpa. «Die Ermittlungen laufen, wann mit Ergebnissen zu rechnen ist, kann ich derzeit nicht sagen.»

Häckel war am 30. Oktober gestorben. Einem früheren Bericht des «Hamburger Abendblatts» zufolge war er in einer Wohnung in Hamburg kollabiert und dann in einem lebensbedrohlichen Zustand in ein Krankenhaus gebracht worden. Dort starb der 50-Jährige dem Bericht zufolge kurze Zeit später. Der Mann, gegen den ermittelt wird, soll demnach 47 Jahre alt sein. 

Viele Fragen sind noch offen: Unter welchen Umständen und warum der Sylter gestorben ist, wollte die Staatsanwaltschaft nicht sagen. Auch dazu, was direkt nach Häckels Kollaps passierte, schweigt die Behörde bisher. 

Mit deutlicher Mehrheit abgewählt

Häckel hatte die Verwaltung auf der Nordseeinsel seit 2015 geführt. Anfang Oktober war er nach monatelangen Querelen um das Amt im Rathaus in Westerland offiziell in den einstweiligen Ruhestand versetzt worden. Zuvor war er Ende September mit deutlicher Mehrheit abgewählt worden. Kommunalpolitiker hatten das Abwahlverfahren im Sommer eingeleitet. Sie warfen dem Bürgermeister unter anderem die jahrelange Haushaltsmisere, fehlende Kommunikation, mangelhaftes Vertrauen sowie Unzulänglichkeiten bei seiner Verwaltungsarbeit vor.