Frei nach Homer arbeiten drei Hamburger Schauspielhäuser daran, die Geschichte um Odysseus und seine Reise auf die Bühnen zu bringen. In noch nie dagewesener Form widmet sich jedes Theater einer Etappe und setzt diese in eigener Handschrift um. So wird gemeinsam die gesamte Odyssee neu erzählt.
Jedes der Stücke ist einzigartig, doch die drei Theater laden das Publikum ein, gemeinsam eine spannende Reise zu erleben. Das Projekt erstreckt sich vom Ernst Deutsch Theater an der Mundsburg über das Ohnsorg Theater am Hauptbahnhof bis ins LICHTHOF Theater in Bahrenfeld und durchquert dabei die ganze Stadt.
Ein nachhaltiges Bühnenbildkonzept des aus Russland geflüchteten Bühnenbildners Mikhail Zaikanov zieht sich wie ein roter Faden durch alle Aufführungen. Die gestalteten Bühnenelemente wandern in variierter Form von Ort zu Ort. Die kreative und flexible Gestaltung der Spielstätten eröffnet vielfältige Perspektiven auf Themen, die unsere Gegenwart prägen: Flucht und Verfolgung, die Frage nach Verantwortung, sprachliche Barrieren und die Suche nach Heimat in einem fremden Land.
Mit Spiel, Gesang und Tanz entsteht ein Gesamtwerk, das sowohl tragisch als auch komisch ist und vor allem brandaktuell.
Mehr Informationen zu dem gesamten Projekt finden Sie unter odyssee.hamburg
Los geht es am 5. September mit der Uraufführung in einer Fassung von Daniel Schütter frei nach Homer im Ernst Deutsch Theater. Bis zum 6. Oktober wird dort dieser Teil der Odyssee unter der Regie von Johanna Louise Witt erzählt:
Odyssee oder das Kalypsotief
Troja ist gefallen. Der Mittelmeerraum gezeichnet vom Krieg. Auf dem Olymp entscheiden Götter, die mit der Lebensrealität der Menschen nichts zu tun haben, Nektar schlürfend über deren Zukunft. Auch über die von Odysseus, der von Kalypso auf ihrer Insel festgehalten wird. Oder will er vielleicht gar nicht mehr heimkehren? Während seine Frau Penelopeia, umringt von Freiern, beginnt den Verstand zu verlieren, macht sich seine Tochter Telemake auf die Suche nach ihm und findet vor allem das Trauma des Krieges.
Die Neuschreibung der ersten acht Gesänge von Homers Epos sucht in der vielschichtigen Not der Akteure und ihrer Irrwege nach der persönlichen und gesellschaftlichen Verantwortung. Dabei zeichnen sich erstaunliche Parallelen zwischen dem fast 2600 Jahre alten Werk und heutigen Fragestellungen. Es entsteht eine tragische Komik, die vor allem eine Frage aufwirft: Was machen wir hier eigentlich?
Weitere Informationen und Tickets dazu gibt es im Ernst Deutsch Theater
Die nächsten Teile der Reise sehen wir dann ab 2. März 2025 im Ohnsorg Theater und ab Juni 2025 im LICHTHOF Theater.
mcw