Opposition will Mathematikunterricht im Norden stärken

Martin Habersaat (SPD) warnt vor der Entwicklung im Mathematikunterricht. (Archivbild)
Martin Habersaat (SPD) warnt vor der Entwicklung im Mathematikunterricht. (Archivbild) Foto: Christian Charisius/dpa

Kiel (dpa/lno) – Schleswig-Holsteins Oppositionsfraktionen SPD, FDP und SSW wollen den Mathematikunterricht im nördlichsten Bundesland stärken. In einem gemeinsamen Antrag fordern die Parteien etwa, dass eine Fortbildungspflicht für Mathematiklehrkräfte, die keine Mathematik-Fachlehrkräfte sind, eingeführt wird. 

Ebenso müssten Schülerinnen und Schüler, die auf der Note 5 oder schlechter stehen, ein Recht auf Förderstunden, Trainingsstunden oder Sprechstunden haben. Der Antrag der drei Oppositionsfraktionen soll in der kommenden Landtagswoche im Plenum besprochen werden.

«Viele Schülerinnen und Schüler haben Angst vor Mathe, und diese Angst vor Mathe behebt man nicht durch eine Stunde mehr in der Woche», sagte der SPD-Abgeordnete Martin Habersaat. Allen alarmierenden Entwicklungen und Warnungen zum Trotz bleibe die Bildungsministerin weiterhin bei Schaufenster-Lösungen. «Die Herausforderungen bei der Mathematikbildung dürfen nicht weiter ignoriert werden», betonte Habersaat.

Debakel beim MSA

Der FDP-Fraktionschef Christopher Vogt vermisst eine Reaktion der Landesregierung auf die negative Entwicklung des Mathematikunterrichts. «Bildung gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Gesellschaft, wird von Schwarz-Grün jedoch sträflich vernachlässigt», erklärte er.

Das Debakel beim Mittleren Schulabschluss (MSA) sei katastrophal für die weiteren Chancen der jungen Menschen, betonte die SSW-Abgeordnete Jette Waldinger-Thiering: «Das kann so nicht weitergehen.» Wenn fast die Hälfte der Schülerinnen und Schüler beim MSA in Mathematik eine Fünf oder Sechs bekämen, dann sei es höchste Zeit, endlich Maßnahmen zur Verbesserung der Situation auf den Weg zu bringen.

Der Landesschnitt beim MSA lag 2024 bei der Note 4,22. Fast 50 Prozent der Jugendlichen zeigten dabei ungenügende Leistungen. Dies ging Ende September aus einer Antwort des Kieler Bildungsministeriums auf eine FDP-Anfrage hervor. Zunächst hatten die «Kieler Nachrichten» berichtet.