Parteien verurteilen Schaum-Attacke auf Lindner

Bei Hamburgs Parteien schaut man nach der Torten-Attacke auf Lindner mit Sorge auf den Wahlkampf.
Bei Hamburgs Parteien schaut man nach der Torten-Attacke auf Lindner mit Sorge auf den Wahlkampf. Foto: Stefan Sauer/dpa

Hamburg (dpa/lno) – Hamburgs wahlkämpfende Parteien zeigen sich angesichts der Schaum-Attacke auf FDP-Chef Christian Lindner besorgt. «Man schmeißt niemanden eine Torte ins Gesicht. Das ist inakzeptabel», sagte CDU-Landes- und Fraktionschef Dennis Thering der Deutschen Presse-Agentur. «Wer tätliche Angriffe verübt, der verlässt den demokratischen Diskurs und der ist besser hinter schwedischen Gardinen aufgehoben», sagte der AfD-Landesvorsitzende Dirk Nockemann zu dem Vorfall in Greifswald.

Dort hatte eine junge Lokalpolitikerin der Linken den FDP-Chef bei einer Wahlkampfveranstaltung mit einer Art Torte aus Schaum beworfen. Der überraschende Wurf traf den früheren Finanzminister direkt ins Gesicht.

Linken-Spitzenkandidatin: Setzen nicht auf Tortenschlacht 

«Gewalt in der politischen Auseinandersetzung ist und bleibt völlig inakzeptabel – auch dann, wenn sie mit einer Torte aus Rasierschaum ausgeübt wird», sagte ein Sprecher der SPD Hamburg. «Unabhängig von politischen Differenzen sollten Meinungsverschiedenheiten stets sachlich und respektvoll ausgetragen werden.» Provokationen oder tätliche Angriffe trügen nicht zum zivilisierten Umgang bei.

Die Linken-Co-Fraktionsvorsitzende und Spitzenkandidatin für die Bürgerschaftswahl, Cansu Özdemir, verband ihre Kritik an der Tat mit einem Seitenhieb auf Lindner. «Wir sind für Argumente und Fakten. Herr Lindner nimmt es mit beiden nicht so genau», sagte sie der dpa. «Trotzdem setzen wir auf inhaltliche Auseinandersetzungen und nicht auf Tortenschlachten.»

Eine offene Gesellschaft lebe vom freien und fairen Meinungsaustausch, sagte die stellvertretende FDP-Landesvorsitzende Katarina Blume. «Jeder muss die Möglichkeit haben, seine Position vorzubringen, ohne körperlich attackiert zu werden. Deshalb wünsche ich mir, solche Bilder nicht mehr sehen zu müssen.»