Eutin (dpa/lno) – Ein Polizist ist wegen des Besitzes kinderpornografischer Bilder vom Amtsgericht Eutin zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Präventionsbeamte aus dem Kreis Ostholstein auf seinem Handy und seinem Laptop insgesamt 33 kinder- und jugendpornografische Bilder gespeichert hatte. Der Angeklagte schwieg nach Angaben des Gerichts zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen. Zuvor hatte der «SHZ» berichtet.
Die sichergestellten Bilder hätten nicht nur die Genitalien von Mädchen und Jungen, sondern auch schwerste sexuelle Missbrauchshandlungen gezeigt, wie die Sitzungsvertreterin der Staatsanwaltschaft in ihrem Plädoyer sagte. Weiteres belastendes Material hatte der Angeklagte vor der Durchsuchung offenbar gelöscht. Entsprechende Programme zum Schreddern von Dateien waren auf den beschlagnahmten Geräten des Angeklagten gefunden worden, wie ein Beamter des Landeskriminalamtes als Zeuge ausgesagt hatte.
Chats überführen Mann
Ins Rollen gekommen waren die Ermittlungen gegen den heute 57 Jahre alten Polizisten, weil er mit einem angeblich 16 Jahre alten Mädchen gechattet hatte, bei dem es sich in Wirklichkeit um einen 42-Jährigen aus Nordrhein-Westfalen handelte, der dort ins Visier von Kinderporno-Ermittlern geraten war.
Wie es für den 57-Jährigen jetzt weitergeht, hänge vom Ausgang des gegen ihn noch laufenden Disziplinarverfahrens ab, sagte Richterin Anja Farries der Deutschen Presse-Agentur. Sicher sei jedoch, dass der Mann seine Pensionsansprüche verliere, wenn er rechtskräftig zu einer Strafe von mehr als einem Jahr verurteilt worden sei.
Der Verteidiger kündigte an, gegen die Entscheidung Revision einlegen zu wollen.