
Hamburg (dpa/lno) – Zehn Monate nach einer mutmaßlich antisemitischen Attacke während einer Veranstaltung an der Universität Hamburg steht eine 27-Jährige ab heute (9.00 Uhr) vor dem Amtsgericht Hamburg. Der Frau wird Beleidigung und Körperverletzung vorgeworfen, wie das Gericht mitteilte.
Sie soll demnach Anfang Mai vergangenen Jahres eine andere Frau nach einer Ringvorlesung zum Thema «Judenfeindlichkeit» im Streit beschimpft, gewürgt und ins Gesicht geschlagen haben. Die Vorlesung fand im Kontext des Kriegs im Gazastreifen und vor dem Hintergrund propalästinensischer Proteste im Uni-Umfeld statt.
Das Opfer, ein Vorstandsmitglied der deutsch-israelischen Gemeinschaft, trug den Angaben zufolge Hämatome im Gesicht und am Körper davon, zudem erlitt die Frau Nasenbluten und Schmerzen. Nach Angaben des Hamburger Antisemitismusbeauftragten Stefan Hensel leidet sie seitdem massiv an den erlittenen Verletzungen. Das Gericht hat zunächst drei Verhandlungstage angesetzt.