Prozess um Messerstiche vor Rendsburger Café gestartet

Nach einem eskalierten Streit vor einem Café in Rendsburg ist ein 35-Jähriger wegen versuchtem Totschlag angeklagt.
Nach einem eskalierten Streit vor einem Café in Rendsburg ist ein 35-Jähriger wegen versuchtem Totschlag angeklagt. Foto: Andre Klohn/dpa

Kiel (dpa/lno) – Vor einem Café in Rendsburg eskalierte im vergangenen August ein Streit. Vor dem Kieler Landgericht hat nun ein Prozess gegen einen 35-Jährigen wegen versuchtem Totschlag begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, einen Mann am 1. August mit einem 11,5 Zentimeter langen Küchenmesser mit einem Stich in die Brust schwer verletzt zu haben. «Aufgrund der Schwere der Verletzungen bestand potenzielle Lebensgefahr», sagte die Staatsanwältin.

Das als Nebenkläger auftretende Opfer soll durch den mit Wucht erfolgten Stich in die Brust einen Hämatothorax, eine Ansammlung von Blut, erlitten haben. Der Mann wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft operiert und lag fünf Tage im Krankenhaus.

Der 35-Jährige sitzt wegen einer anderen Sache in Untersuchungshaft. Vor dem Amtsgericht Neumünster laufe gegen seinen Mandanten ein Verfahren wegen Betruges, sagte Verteidiger Wolf Molkentin am Rande der Verhandlung. 

Was war der Auslöser?

Laut Anklage soll der Mann am Nachmittag des 1. August 2024 vor einem Café mit dem Opfer und dessen Freundin in Streit geraten sein. Er soll beide beleidigt haben. Anschließend soll er aus seiner über dem Café liegenden Wohnung das Küchenmesser geholt und zunächst nach der Frau gestochen haben, ohne diese zu treffen. Dann seien erfolglose Stiche in Richtung des seine Freundin schützenden Mannes erfolgt.

Dieser zum Tatzeitpunkt 28 Jahre alte Mann soll daraufhin dem Angeklagten Pfefferspray ins Gesicht gesprüht haben. Anschließend erfolgte demnach der Stich in die Brust. Früheren Polizeiangaben zufolge befanden sich beide Männer bereits längere Zeit im Streit. Der Angeklagte flüchtete nach der Auseinandersetzung zunächst in Richtung Bahnhof, meldete sich dann aber telefonisch bei der Polizei und ließ sich festnehmen. 

Am ersten Verhandlungstag wurde lediglich die Anklage verlesen. Der Verteidiger des Mannes kündigte an, dass sein Mandant sich zunächst nicht zur Sache einlassen werde. Der Prozess wird am 19. Februar fortgesetzt werden. Dann ist auch die erste Zeugenaussage geplant. Das Urteil könnte am 14. März fallen.