
Kiel (dpa) – Holstein Kiel hat noch einmal ausführlich zum Abbruch des Spiels der U19-Fußballer bei Hansa Rostock Stellung bezogen. Die Mannschaft aus Schleswig-Holstein hatte am vergangenen Samstag in der 90. Minute das Spielfeld verlassen.
«Dies geschah, nachdem mehrere Holstein-Spieler und Teammitglieder der KSV wiederholte rassistische Äußerungen der gegnerischen Akteure und der Zuschauer gegen unsere Jungstörche wahrgenommen hatten», schrieb der Bundesliga-Club auf seiner Webseite.
KSV Holstein möchte «lückenlose Aufklärung»
Die KSV Holstein werde sich im Rahmen des DFB-Sportgerichts-Verfahrens um eine lückenlose Aufklärung des Sachverhalts bemühen und alle rechtlichen Möglichkeiten für eine umfassende sportgerichtliche Würdigung ausschöpfen, hieß es weiter: «Die KSV setzt sich für Vielfalt, gegenseitigen Respekt und ein buntes Miteinander ein und stellt sich ebenfalls entschieden gegen jede Form von Diskriminierung.»
Wie die «Ostsee-Zeitung» berichtet hatte, soll am vergangenen Samstag das Wort «Affe» gefallen sein. Hansa-Nachwuchsvorstand Michael Meier hatte der Zeitung gesagt: «Das Schiedsrichter-Team hat nach eigenen Angaben in der fraglichen Situation nichts wahrgenommen. Auch wir als Vereinsverantwortliche und die Zuschauer konnten in diesem Moment nicht erkennen oder hören, wieso es zum Verlassen des Spielfelds seitens der Kieler kam.»
Zeugenaussagen und Videos sollen ausgewertet werden
Die Partie in der DFB-Nachwuchsliga – der früheren Jugend-Bundesliga – wurde beim Stand von 4:3 für die Mecklenburger in der ersten Minute der Nachspielzeit abgebrochen. Zur Klärung der Vorfälle sollen Zeugenaussagen und Videomaterial ausgewertet werden.