Großenbrode (dpa/lno) – Platz zum Herumlaufen und Picken, ein gemütlicher Stall und Mehlwürmer satt: Das bietet Angelika Regenstein ihren Hühnern. Die 76 Jahre alte Rentnerin aus Großenbrode im Kreis Ostholstein nimmt seit Jahren Tiere auf, die in der Massentierhaltung nicht mehr gebraucht werden, und gibt ihnen in ihrem weitläufigen Garten ein neues Zuhause.
Sieben Hühner und zwei Hähne bevölkern derzeit das Grundstück am Rande des Ortes. «Hier haben sie Tageslicht, Sonnenschein und frische Luft, sie können herumlaufen, picken, im Sand scharren und ein Sandbad nehmen», sagt Regenstein. «All diese Dinge mussten sie bislang entbehren.»
Vermittelt wurden die Tiere durch den Verein «Rettet das Huhn». Der nimmt sich Hühnern an, die wegen nachlassender Legeleistung für die Erzeuger nutzlos geworden sind, und reicht sie weiter an tierliebe Privatleute. «Als ich davon gehört habe, habe ich sofort daran gedacht, solche aussortierten Hühner aufzunehmen», sagt Regenstein. «Platz haben wir schließlich genug.»
Hühner erholen sich
Wenn die Tiere zu Regenstein kommen, sieht man ihnen oft an, was sie durchgemacht haben. Viele haben ihre Federn an Bauch und Hals verloren, die Tiere sind apathisch, ihre Kämme und Kehllappen sind blass. «Doch nach einigen Wochen haben sie sich meist erholt und sehen wieder aus, wie ganz normale Hühner», sagt Regenstein. «Das ist mein schönster Lohn.»