Hamburg (dpa/lno) – Leinen los und ab zur Schönheitskur in die Werft: Das Museumsschiff Rickmer Rickmers hat am Donnerstagabend seinen seit mehr als 35 Jahren angestammten Liegeplatz an den Landungsbrücken verlassen. Dabei wurde es von zwei Schleppern zur auf der anderen Elbseite liegenden Werft gebracht. Dort soll der 128 Jahre alte Frachtensegler nun bis Mitte August wieder auf Vordermann gebracht werden. Ursprünglich sollte der Dreimaster schon am Mittwochabend die Seiten wechseln, das hatte jedoch zu starker Wind verhindert.
Einmal schick machen, bitte!
Die wichtigste Aufgabe ist für die nächsten Wochen in der Werft das «Rasieren» des Schiffsrumpfes, wie eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur sagte. In den vergangenen Jahren hat sich dort hartnäckiger Muschelbewuchs festgesetzt und der muss wieder ab. «Die Muscheln sind das Hauptanliegen der Generalüberholung.»
Außerdem soll die Dicke der Stahlwände an rund 300 Stellen gemessen und gegebenenfalls wieder verstärkt werden. Mehrere Anstriche stehen ebenfalls auf dem Programm. Gut zweieinhalb Wochen sind für die Arbeiten in der Norderwerft am Steinwerder eingeplant.
Zuletzt war der Traditionssegler den Angaben zufolge vor acht Jahren für eine Generalüberholung in der Werft. 2021 hatte die Rickmer Rickmers zwar auch ihren Liegeplatz verlassen – allerdings nur, weil sie auf Grund gelaufen war und der Platz wegen der Verschlickung ausgebaggert werden musste.
Schönheitskur bis 12. August
Spätestens am 12. August soll der Segler wieder im Hamburger Hafen einlaufen. Die Generalüberholung soll mehrere Hunderttausend Euro kosten. Die Rickmer Rickmers finanziert sich über Spenden und die Eintrittsgelder. Der 1896 gebaute Frachtensegler hat seit 1987 einen festen Liegeplatz an den Landungsbrücken und kann täglich besucht werden.