Ringelganstage starten am Wochenende

Bis zu 80.000 Ringelgänse machen in den kommenden Wochen Rast im Wattenmeer (Archivbild).
Bis zu 80.000 Ringelgänse machen in den kommenden Wochen Rast im Wattenmeer (Archivbild). Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Hooge (dpa/lno) – Die Ringelgänse sind wieder da und werden in den kommenden Wochen gefeiert. Ende März und Anfang April wurden insgesamt knapp 37.000 Vögel im schleswig.holsteinischen Wattenmeer gezählt, wie die Nationalparkverwaltung mitteilte. Bis Mitte Mai kommen demnach bis zu 80.000 der kleinen Meeresgänse aus ihren Überwinterungsgebieten zu Besuch ins Wattenmeer, um sich hier für den Weiterflug in ihre sibirischen Brutgebiete zu stärken. Das entspricht fast einem Drittel der globalen Population dieser Art. 

Zu den Lieblingsplätzen der Gänse zählen die nordfriesischen Halligen, wo sie dank des Schutzes durch den Nationalpark und das Biosphärenreservat ausreichend Ruhe und saftiges Gras finden. 

Ringelganstage mit vielen Veranstaltungen 

Die Region lädt daher zum 26. Mal zu den traditionellen Ringelganstagen mit vielen Veranstaltungen an verschiedenen Orten ein. Die offizielle Eröffnung ist am Samstag (12. April) auf Hallig Hooge. 

Veranstaltet werden die Ringelganstage von den Naturschutzverbänden, der Biosphäre «Die Halligen» und der Nationalparkverwaltung. Bei geführten Wanderungen, Rad- oder Schiffstouren können die Ringelgänse aus nächster Nähe beobachtet werden. Zudem gibt es kulinarische und musikalische Veranstaltungen sowie Lesungen.

Bereits am Donnerstag (10. April) wird zu einem bunten Abend ins Nationalpark-Haus in Husum geladen. Dort gibt es neben Vorträgen zur Gänseforschung und zum Nationalpark-Jubiläum Life-Musik, regionale Snacks aus der Biosphäre und Getränke. 

Ringelgänse benötigen viel Energie für ihre Reise

Ringelgänse sind nach Angaben der Nationalparkverwaltung richtige «Meeresgänse». Keine andere Gänseart ist demnach so oft im Watt zu sehen. Sie fressen unter anderem auf den Salzwiesen vor den Deichen und auf den Halligen die salzhaltigen Gräser und Kräuter. Mit Hilfe von Salzdrüsen können sie das mit der Nahrung aufgenommene und in großer Menge giftige Salz wieder ausscheiden. 

Ringelgänse benötigen viel Energie, um die bis zu 5.000 Kilometer lange Flugstrecke bis zum Brutgebiet in Sibirien zu schaffen. Pro 100 Kilometer Flugstrecke benötigen sie etwa 8 Gramm Fett. Um 400 Gramm Fett zuzulegen, müssten sie mindestens 18 Kilogramm Gras fressen, heißt es in einem Faltblatt der Nationalparkverwaltung. Um die Stra­pa­zen des lan­gen Flu­ges, des Ei­er­le­gens, Brü­tens und Auf­zie­hens der Jun­gen zu be­wäl­ti­gen, muss eine Gans den Angaben zufolge min­des­tens 1,6 Ki­lo­gramm wie­gen, wenn sie im Mai das Wat­ten­meer ver­lässt.