
Kiel (dpa/lno) – Rückenbeschwerden sorgen in Schleswig-Holstein für eine zunehmende Zahl von Krankheitstagen bei Arbeitnehmern. Im vergangenen Jahr waren es bei Versicherten der AOK NordWest fast 870.000 Tage, rund neun Prozent mehr als 2023.
«Rückenbeschwerden gehören zu den größten Gesundheitsproblemen. Sie schränken die Lebensqualität vieler Menschen stark ein», so AOK-Vorstandschef Tom Ackermann mit Blick auf den bundesweiten Tag der Rückengesundheit am 15. März. «Außerdem sind sie in erheblichem Umfang für medizinische und soziale Leistungen verantwortlich, verursachen enorme gesamtwirtschaftliche Kosten und belasten das Gesundheitssystem.»
Fast 860.000 Menschen in Schleswig-Holstein befinden sich den Angaben zufolge aktuell wegen Rückenschmerzen in ärztlicher Behandlung. Das entspreche mehr als 29 Prozent der Bevölkerung. Die Krankheitshäufigkeit steige mit zunehmendem Alter deutlich an.
Frauen sind stärker betroffen als Männer
In fast allen Altersgruppen seien Frauen stärker betroffen als Männer. Eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der AOK habe ergeben, dass die meisten (83 Prozent) Betroffenen unter Rückenschmerzen im unteren Rücken beziehungsweise in der Lendenwirbelsäule oder dem Kreuzbein leiden. 46 Prozent haben demnach Rückenschmerzen im Nackenbereich oder der Halswirbelsäule, 18 Prozent im mittleren Rücken oder der Brustwirbelsäule.
Langes Sitzen in gleicher Position und andere ungünstige Arbeitsplatzverhältnisse sowie dauerhaft schwere körperliche Belastungen wie in pflegenden Berufen beanspruchen den Rücken nach AOK-Angaben besonders stark. Als Vorbeugung gegen Rückenschmerzen helfe regelmäßige körperlichen Aktivität.