Hamburg (dpa/lno) – Die Zahl der Straftaten in Hamburg geht weiter zurück. In den ersten neun Monaten des Jahres betrug der Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 3,2 Prozent, wie die Polizei mitteilte. Damit hat sich die positive Entwicklung der Kriminalität im dritten Quartal allerdings etwas verlangsamt. Nach dem ersten Halbjahr hatte die Polizei von einem Rückgang um knapp 5 Prozent gesprochen. Im gesamten Jahr 2023 war die Kriminalität in Hamburg um knapp 11 Prozent gestiegen.
Ein deutliches Minus ergibt für die ersten neun Monate bei Mord und Totschlag. Die Zahl der Fälle sank von 52 auf 33. Der Rückgang um gut 36 Prozent entspricht der Entwicklung im ersten Halbjahr. Bei fünf Taten wurde geschossen oder mit einer Schusswaffe gedroht. In 20 Fällen wurde ein Messer eingesetzt oder damit gedroht.
Die Polizei registrierte insgesamt mehr Straftaten, bei denen eine Schusswaffe eingesetzt wurde. Die Zahl stieg um 44 Fälle, was einer Zunahme um gut 22 Prozent entspricht. Polizeisprecherin Sandra Levgrün machte jedoch darauf aufmerksam, dass in zwei Drittel der Fälle nicht auf Menschen geschossen wurde. Schwerpunkt sei der Bezirk Mitte gewesen. Rund ein Viertel der Taten wurde in der Silvesternacht 2023/24 verübt. Ob die Taten mit scharfen Waffen oder mit Schreckschuss- oder Spielzeugpistolen begangen wurden, wird statistisch nicht erfasst.
Problem Messergewalt
Die Zahl der Messertaten lag in den ersten neun Monaten geringfügig – um 0,7 Prozent – über dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Für das erste Halbjahr hatte die Polizei einen Rückgang um gut vier Prozent angegeben.
«Die Messergewalt bereitet uns weiterhin Probleme», sagte Polizeipräsident Falk Schnabel. Er begrüßte die jüngste Verschärfung des Waffenrechts. Seit dem 31. Oktober gilt das Verbot, Waffen bei Volksfesten oder Sportveranstaltungen mitzuführen, ausdrücklich auch für Messer. Hamburg habe schon in der Vergangenheit Waffenverbotszonen wie an der Reeperbahn, auf dem Hansaplatz in St. Georg und am Hauptbahnhof ausgewiesen. Die Hamburger Polizei werde auf den Weihnachtsmärkten von den neuen Kontrollbefugnissen Gebrauch machen, kündigte Schnabel an.