«Man könnte sagen, ich habe mich 30 Jahre mit der Entscheidung umher geschlagen», sagte Madsen. Solange lebe er in Deutschland und habe es sich zumindest nicht leicht gemacht. «Ich habe mich ja durchaus mit meinen politischen Ämtern dafür entschieden, Deutschland zu dienen und deswegen finde ich das auch richtig, dass ich dann jetzt auch deutsch bin neben dänisch.»
Durch die zweite Staatsbürgerschaft werde sich für ihn tatsächlich etwas ändern, sagte Madsen. «Ich habe immer wieder gerne mal darauf verwiesen, wenn ich bei einer Rede ein falsches Wort benutzt oder irgendwie lustig formuliert habe, dass sie bitte darüber nicht lachen dürfen, weil ich ja ausschließlich Däne bin.» Ab kommender Woche müsse er nun immer korrekt reden. «Ob ich das hinbekomme, ist spannend. Und ich glaube, das ist die neue Messlatte. Da wird wohl der eine oder andere zukünftig sich erlauben können zu lachen.» Zu seinen Klassikern zähle, dass er immer von Testhasen statt von Versuchskaninchen gesprochen habe.
Auf die Frage nach deutschen Eigenschaften, die er kennen und schätzen gelernt habe, sagte Madsen, erst kürzlich habe er festgestellt, dass er doch etwas mehr Ordnung möge als zu der Zeit als er nach Deutschland gekommen sei. «Trotzdem liebe ich die Kombination aus beiden.» Nun trage er zwei Herzen in der Brust.