![Schulsenatorin Ksenija Bekeris Die Zahl der Schülerinnen und Schüler in Hamburg steigt nach Angaben von Schulsenatorin Ksenija Bekeris (SPD) weiter, allerdings nicht mehr so stark wie in den Jahren zuvor. (Archivbild)](https://www.hansetipp.de/wp-content/uploads/2025/02/5kb4svdijd-v11-ax-s2048-678x381.jpeg)
Hamburg (dpa/lno) – Die Zahl der Kinder und Jugendlichen an Hamburgs Schulen ist in diesem Jahr erneut deutlich gestiegen, allerdings nicht mehr ganz so stark wie in den Jahren zuvor. Insgesamt seien an den allgemeinbildenden Schulen 3.212 zusätzliche Schülerinnen und Schüler hinzugekommen, sagte Schulsenatorin Ksenija Bekeris (SPD) bei der Vorlage der Schuljahresstatistik 2024/25. Das entspreche einem Zuwachs von rund 175 Schulklassen oder zehn zusätzlichen Grundschulen.
Frühestens 2029 wieder weniger Schülerinnen und Schüler
Insgesamt besuchen in diesem Jahr den Angaben zufolge 267.806 Kinder und Jugendliche eine allgemein- oder berufsbildende Schule, im vergangenen August war die Behörde sogar noch von 272.970 Schülerinnen und Schülern ausgegangen. «Die jetzige Entwicklung ermöglicht für Hamburgs Schulen ein Durchatmen, wenn auch auf weiterhin hohem Niveau», sagte Bekeris. Mit einem Sinken der Schülerzahl werde frühestens 2029 gerechnet.
Derzeit werden an den allgemeinbildenden Schulen 220.806 Schülerinnen und Schüler unterrichtet – 1,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor sowie rund 18 Prozent oder rund 34.000 mehr als vor zehn Jahren. Allein der Zuwachs entspreche der Einwohnerzahl der Stadtteile Risse und Othmarschen zusammen, sagte Bekeris.
Grundschulen besonders stark gewachsen
Besonders stark gewachsen seien die Grundschulen. Wurden vor zehn Jahren noch rund 15.700 Erstklässler eingeschult, seien es im laufenden Schuljahr knapp 19.400 gewesen. Im kommenden Schuljahr rechnet die Schulbehörde nach vorläufigen Zahlen mit fast 17.000 Erstklässlern.
Mit der Zahl der Schülerinnen und Schüler wuchs auch das pädagogische Personal um rund 400 auf 20.768 Vollzeitstellen, wie die Schulbehörde mitteilte. Grund dafür sei auch, dass die gesetzlich festgelegten Klassengrößen eingehalten werden. Das sei ein großes Qualitätsmerkmal, sagte Bekeris. Denn in anderen Bundesländern würden bei steigenden Schülerzahlen teils einfach die Klassengrößen erhöht.
382 staatliche und 93 Privatschulen in Hamburg
In Hamburg liege die Klassengröße an Grundschulen mit einem schwierigen Umfeld bei 18,5 Schülerinnen und Schülern, an den übrigen Grundschulen bei 20,9. An den Stadtteilschulen wiederum gingen im Schnitt 24 und an den Gymnasien 26,2 Kinder und Jugendliche in eine Klasse. In der Hansestadt gebe es derzeit 382 staatliche und 93 private Schulen.
Der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit einem Migrationshintergrund liegt von den Vorschulklassen bis zur Klasse zehn in diesem Jahr bei 54,5 Prozent. Gleichzeitig sei der Anteil jener Kinder und Jugendlichen von 33,8 auf 34,6 Prozent gestiegen, in deren Familien zu Hause überwiegend kein Deutsch gesprochen werde. 2015/16 habe der Anteil noch bei 24,1 Prozent gelegen.
Starker Rückgang bei den Flüchtlingsklassen
Einen deutlichen Rückgang verzeichnete die Schulbehörde dagegen bei neuen Flüchtlingskindern. So besuchten zu Schuljahresbeginn insgesamt 3.150 Schülerinnen und Schüler eine Basis- oder internationale Vorbereitungsklasse – fast 1.000 weniger als im Jahr zuvor. «Wir erwarten hier auch weiter sinkende Zahlen», sagte Bekeris und verwies auf rückläufige Flüchtlingszahlen.
Die Inklusionsquote, also der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die an Regelschulen unterrichtet werden, stieg auf 69,3 Prozent. Im Schuljahr 2011/12 habe die Quote noch bei 35,8 Prozent gelegen. Der Rest habe in der Regel eine Sonderschule besucht.
Inklusionsquote an Gymnasien bei nur rund zwei Prozent
Die Verteilung der rund 14.500 Schülerinnen und Schüler mit sozialpädagogischem Förderbedarf auf die einzelnen Schulformen ist jedoch sehr unterschiedlich. Besuchten fast 41 Prozent eine Stadtteilschule, 30,7 Prozent eine Sonderschule und 26,4 Prozent eine Grundschule, so wurden nur rund zwei Prozent an Gymnasien unterrichtet.
Bekeris sagte, sie freue sich, dass die Gymnasien sich inzwischen vermehrt des Themas Inklusion annähmen. «Man mag auf der einen Seite sagen, sie machen sich einen schlanken Fuß, auf der anderen Seite machen sie sich aber auch auf den Weg.» Eine bereits eingerichtete Arbeitsgruppe suche nach Lösungen.
Landesschulrat Thorsten Altenburg-Hack sagte, ein Problem sei unter anderem die Ausbildungs- und Prüfungsordnung. Es gebe aber ein großes Interesse, den Anteil der Inklusionskinder an den Gymnasien zu erhöhen.