
Münster (dpa) – Mit zwei Last-Minute-Treffern hat Torjäger Davie Selke den Hamburger SV auf Aufstiegskurs gehalten. Beim 2:1 (1:0) bei Aufsteiger Preußen Münster traf der HSV-Stürmer zwei Wochen nach seinem Jochbeinbruch doppelt und mit Maske (45.+4/90.+4/FE). Der Siegtreffer per Foulelfmeter fiel erst in der Nachspielzeit.
«Wir haben bis zum Ende daran geglaubt. Da sieht man eine Entwicklung bei den Jungs», sagte Selke bei Sky. Und die Maske? «Die hat mich überhaupt nicht gestört!» Selke erzielte vor der Pause sogar per Kopf den Ausgleich. Lukas Frenkert (24.) hatte die unbequemen Preußen mit seinem dritten Saisontor in Führung geköpft.
Durch den Sieg bleibt der HSV nicht nur im achten Spiel unter Trainer Merlin Polzin unbesiegt. Mit 38 Punkten aus 21 Spielen zogen die Hamburger vorerst auch am 1. FC Köln vorbei, der erst am Sonntag gegen den FC Schalke 04 spielt. Münster bleibt trotz der zweiten Niederlage in Serie noch vor den Abstiegsrängen.
HSV hatte viel Mühe mit unbequemen Preußen
«Das war ein sehr, sehr wichtiger Sieg für uns auf unserem Weg», sagte Selke, der seine Saisontreffer 12 und 13 erzielte. «Am Ende war es natürlich auch glücklich», sagte Mittelfeldspieler Jonas Meffert, der den Ausgleich vorbereitet hatte.
Auch der Routinier betonte die Wichtigkeit des Punkte-Dreiers für das große Aufstiegsziel, an dem der HSV seit sieben Jahren bislang stets gescheitert ist. «Heute haben uns sicher schon viele abgeschrieben», sagte Meffert. «Hier werden aber bestimmt nicht viele Mannschaften gewinnen.»
Ohne Jean-Luc Dompé, der im Vorfeld des Spiels zu spät zu einem Treffpunkt gekommen war und erst zur Pause eingewechselt wurde, tat sich der HSV lange schwer. Bei deutlich mehr Ballbesitz war das Angriffsspiel des Favoriten viel zu umständlich. Im zweiten Durchgang blieben die Angriffe bis auf einen Lattentreffer in der 54. Minute lange Zeit gänzlich ungefährlich. Erst kurz vor dem Ende des Spiels sorgte eine ungestüme Aktion von Frenkert, der Selke umriss, für die Entscheidung.
«Das Spiel auch mit dem Gegentor ist unglücklich für uns gelaufen. Trotzdem hatte ich zu jeder Zeit das Gefühl, dass wir das Spiel auf unsere Seite ziehen», sagte HSV-Coach Polzin. «Das war aber ein hartes Brett.»