Northvolt-Einladung: Madsen will Schweden besuchen

Northvolt hat die Landespolitik in das schwedische Batteriewerk eingeladen. (Symbolbild)
Northvolt hat die Landespolitik in das schwedische Batteriewerk eingeladen. (Symbolbild) Foto: Britta Pedersen/dpa

Kiel (dpa/lno) – Die Landesregierung hat auf eine Einladung des schwedischen Batterieherstellers Northvolt reagiert. «Der Wirtschaftsminister plant ohnehin im Verlauf des Jahres, nach Schweden zu reisen», sagte eine Regierungssprecherin am Nachmittag in Kiel. Dabei gehe es um einen Besuch bei Northvolt. Das Unternehmen hatte die Landespolitik zuvor zu einer Besichtigung der Batteriezellfabrik im schwedischen Skelleftea eingeladen.

Die SPD forderte Ministerpräsident Daniel Günther und Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (beide CDU) auf, der Einladung von Northvolt nachzukommen. «Dass bis heute noch kein Vertreter der Landesregierung sich in Schweden ein Bild vor Ort gemacht hat, ist fahrlässig», sagte der SPD-Wirtschaftspolitiker Kianusch Stender. Bei der Ansiedlung von Northvolt in Heide nehme die Landesregierung einen mittleren dreistelligen Millionenbeitrag in die Hand: «Da ist es schlichtweg ihre Pflicht, sich umfassend mit dem Unternehmen auseinanderzusetzen, das bei uns eine Fabrik in so einer großen Dimension aufbaut.»

Auch FDP-Fraktionschef Christopher Vogt erwartet von der Landesregierung, die Einladung von Northvolt anzunehmen. «Es geht hier schließlich nicht nur um die weiteren wirtschaftlichen Perspektiven an der Westküste, sondern auch um Hunderte Millionen Euro an Steuergeld.» Die Einladung lasse tief blicken, wie es um den Austausch zwischen dem Unternehmen und der Landesregierung stehe.

Landesregierung noch nie zu Besuch in Schweden

Im Juli 2024 hatte Northvolt bereits die Mitglieder des Wirtschaftsausschusses in die erste «Gigafactory» eingeladen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur war bisher noch kein Mitglied der Landesregierung bei Northvolt in Schweden vor Ort.

Northvolt will bei Heide Batteriezellen für bis zu eine Million Elektroautos pro Jahr bauen, ringt aber seit längerem mit Finanzproblemen. Im November hatte das Unternehmen in den USA Gläubigerschutz (Chapter 11 des US-Insolvenzrechts) beantragt. Die Krise könnte für den Bund und das Land Schleswig-Holstein teuer werden. Northvolt hat rund 600 Millionen Euro von der staatlichen Förderbank KfW erhalten, für die Bund und Land je zur Hälfte bürgen.

Im Zuge der Krise hatte das Unternehmen im September die Entlassung von schätzungsweise 1.600 Mitarbeitern in seiner schwedischen Heimat angekündigt. Nicht betroffen ist nach Angaben des Unternehmens sein Batteriewerk, das in Heide gebaut wird.