
Hamburg (dpa/lno) – Nach ihrem Sieg bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg will die SPD möglichst rasch Klarheit über die Bildung des neuen Senats schaffen. Dem Beschluss des Landesvorstands folgend, Grünen und CDU Sondierungsgespräche anzubieten, liefen bereits Terminabstimmungen, sagte ein Sprecher. «Grundsätzlich ist der Wunsch, dass wir das noch in dieser Woche machen.»
Genaue Termine nannte der Sprecher nicht. Nach dpa-Informationen kommen aber der Donnerstag für das Gespräch mit den Grünen und der Freitag für die Sondierung mit der CDU in Betracht.
Grüne wollen auf Parteitag über Sondierung entscheiden
Bei den Grünen wurde noch kein Termin für die Sondierung bestätigt. Vor der Aufnahme von Gesprächen werde am Mittwochabend zunächst die Landesmitgliederversammlung zusammenkommen, um über den Wahlausgang zu beraten, sagte eine Parteisprecherin. Es wird erwartet, dass der Parteitag dabei den Landesvorstand mit der Aufnahme der Gespräche beauftragen wird.
Die SPD von Bürgermeister Peter Tschentscher hatte die Wahl am Sonntag klar gewonnen. Laut vorläufigem Endergebnis kamen die Sozialdemokraten auf 33,5 Prozent. Dahinter tauschten CDU und Grüne die Plätze: Auf Platz zwei liegt nun die CDU mit 19,8 Prozent und auf Platz drei die Grünen mit 18,5 Prozent.
Tschentscher froh über zwei Koalitionsoptionen
Trotz Stimmenverlusten könnten SPD und Grüne ihr seit 2015 laufendes Regierungsbündnis damit fortsetzen. Aber auch die CDU erhebt nach deutlichen Zugewinnen Anspruch auf eine Regierungsbeteiligung.
«Wir sind froh, dass wir jetzt zwei Koalitionsoptionen haben, sowohl mit den Grünen wie auch mit der CDU», hatte Tschentscher am Tag nach der Wahl in Berlin gesagt. Wie schon im Wahlkampf gelte aber auch nach der Wahl: «Unsere erste Priorität ist die Fortsetzung der rot-grünen Koalition in Hamburg.»