Karlsruhe (dpa) – Die Bundesanwaltschaft hat in Hamburg und Schleswig-Holstein zwei mutmaßliche Unterstützer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) festnehmen lassen. Sie wirft den beiden russischen Staatsangehörigen vor, Mitglieder einer kriminellen Vereinigung gewesen zu sein, die in Deutschland und anderen europäischen Ländern Gelder für den IS sammelte. In Berlin, Hamburg, Schleswig-Holstein und Sachsen wurden zeitgleich insgesamt sieben Objekte durchsucht, wie die Karlsruher Behörde mitteilte.
Die Männer sollen sich den Angaben nach vor etwa zwei Jahren der kriminellen Gruppe angeschlossen haben. Diese habe insbesondere über soziale Medien Spenden eingeworben und die Gelder an ein sich im Ausland aufhaltendes IS-Mitglied zur Weiterleitung geschickt. Das Geld sei vor allem inhaftierten Frauen und IS-Kämpfern zugutegekommen.
Die Bundesanwaltschaft wirft den Männern unter anderem Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Ausland und den Verstoß gegen das Außenwirtschaftsgesetz vor. An den Festnahmen und Durchsuchungen am Donnerstag waren Beamte des Bundeskriminalamts, der Landeskriminalämter Berlin und Brandenburg sowie örtliche Polizeikräfte der Länder beteiligt. Die Männer sollten im Laufe des Tages dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden. Er entscheidet über die Untersuchungshaft.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärte, die Festnahmen zeigten erneut, wie stark die Sicherheitsbehörden gegen islamistischen Terror und seine Unterstützer vorgehen. «Wir haben die islamistische Szene im Visier. Das gilt auch und gerade für die, die aus Deutschland „IS“-Terror unterstützen, Netzwerke zur Terrorfinanzierung bilden und Spenden sammeln.»