Hamburg (dpa) – Die Polizei Hamburg hat eine positive Bilanz ihres Einsatzes beim Hochrisikospiel des FC St. Pauli gegen Hansa Rostock (1:0) gezogen. «Insbesondere durch eine konsequente Trennung der beiden Fangruppierungen hat die Polizei einen schwierigen Einsatz erfolgreich bewältigt», hieß es in einer Mitteilung am Sonntagabend wenige Stunden nach Abpfiff des brisanten Nordduells der 2. Fußball-Bundesliga.
Laut Polizei wurden mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet. Bei den Delikten ging es unter anderem um Körperverletzung, Sachbeschädigung im Stadion und den U-Bahnen sowie um das Abbrennen von Pyrotechnik. Vier Beamte hätten sich leichte Verletzungen zugezogen. Von zwei Tatverdächtigen wurden die Personalien festgestellt.
Die Hamburger Polizei war nach eigenen Angaben von Kräften der Bundespolizei sowie Polizeieinheiten aus Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin unterstützt worden. Insgesamt waren rund 1700 Polizistinnen und Polizisten – darunter etwa 370 auswärtige Kräfte – im Einsatz.
Überlagert wurde das Spiel vor allem von den Vorfällen nach der Pause im Stadion. Wegen des Zündens von Pyrotechnik und des Werfens von Böllern im und aus dem Fanblock der Gäste aus Rostock wurde das Spiel nach der Pause mit zehn Minuten Verspätung angepfiffen.
Nach Angaben des FC St. Pauli wurde ein Ordner verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Es habe sich bei dem Wurfgeschoss um ein Keramikteil eines zerstörten Waschbeckens gehandelt, teilte der Verein mit. Zudem wurde ein St.-Pauli-Fan durch den Beschuss mit einem Böller verletzt. In einer zerstörten WC-Anlage wurde nach Angaben des FC St. Pauli Feuer gelegt.
Bis zum Anpfiff des Spiels war es auch dank des massiven Aufgebots an Polizisten und Gerät bis auf wenige Zwischenfälle noch «weitgehend ruhig» geblieben, wie ein Polizeisprecher sagte. Auch nach der Partie kam es nur zu wenigen Vorfällen.